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Design Thinking einfach erklärt

Inhaltsverzeichnis

 

Design Thinking einfach erklärt: Was ist Design Thinking, wie funktioniert es?

 

Alle Antworten zu Design Thinking

Was ist Design Thinking? Wie funktioniert es?
Wir erklären Design Thinking und beantworten alle Fragen dazu! Alle.
Und falls doch noch welche übrig bleiben sollten, dann schreib uns – und wir beantworten sie dir und ergänzen diesen Artikel.

 

Was ist Design Thinking? Design Thinking Definition

Design Thinking ist ein kreativer Innovations-Prozess, mit dem ein möglichst diverses Team kundenzentriert Lösungen und Ideen entwickelt.

 

 

Design Thinking Multifunktionale Teams

 

 

 

Ein Fall für Design Thinking?

Tobias, 47, leitet die After Sales Abteilung eines Unternehmens für Sondermaschinenbau, SoMaBa (Namen natürlich geändert).
Er und seine Abteilung sind dafür verantwortlich, dass auch nach Kauf und Montage der eigens für den Kunden angefertigten Maschinen alles glatt läuft. Wenn es einmal irgendwo klemmt, dann hat er die richtigen Leute am Start, die die Maschine wieder zum Laufen bringen. Aber wehe, wenn ein Teil in der Maschine irreparabel kaputt gegangen ist… Dann beginnt die wilde Jagd nach einem passenden Ersatzteil.

 

Und das läuft keineswegs so, wie du es vielleicht aus der Autowerkstatt kennst  – die Reparierenden rufen an, bestellen das Ersatzteil und es wird binnen Stunden geliefert. Ha – Fehlanzeige! Bei den Spezialanfertigungen weiß nach einigen Jahren oft keiner mehr, welche Teile in dieser speziellen Maschine eigentlich von welchem Zulieferer verbaut wurden. Die zuständige Person, Dagmar, läuft im Unternehmen von Pontius zu Pilatus und wälzt alte Akten wie eine Kommissarin bei einem Cold Case. Nerven-zerreibende Sucherei…
Nichts ist standardisiert:
  • Wer war eigentlich der Lieferant für das Teil – eines von ein paar hundert in der Maschine verbauten Komponenten?
  • Und welche speziellen Vereinbarungen gab es bei diesem Kunden nochmal?
  • Wie haben wir das bei dieser Maschine damals mit dem Pricing gehandhabt?

 

 

Design Thinking Problem

 

 

Selbst wenn Dagmar ermittelt, welches Teil sie wann wo bezogen haben, heißt das noch lange nicht, dass der Ärger ein Ende hat: manchmal ist der Lieferant inzwischen insolvent oder die Baureihe wird gar nicht mehr hergestellt. Ersatzteile zu besorgen ist immer ein mittelschweres Desaster.
Dagmar, die eigentlich Besseres zu tun hat, kann ihre tägliche Arbeit nicht mehr erledigen und liegt Tobias jedes Mal in den Ohren.
Tobias hat auch schon ein paarmal halbherzig versucht Abhilfe zu schaffen, aber wie es eben so ist: das operative Tagesgeschäft hält alle bis nach Feierabend auf Trab. Daran neue Prozesse aufzustellen ist nicht zu denken.
Als eines Tages mehrere Kunden gleichzeitig Ersatzteile brauchen bricht die Hölle los. Dagmar kommt in die Bredouille, muss Kunden hinhalten – und schafft es einfach nicht ein dringend nötiges Ersatzteil zeitnah zu besorgen. Sie ist mit den Nerven am Ende…

 

 

Was ist Design Thinking? – Die Design Thinking Kurzbeschreibung

Design Thinking ist eine Abfolge von Arbeitsschritten mit denen eine Gruppe systematisch ein grundlegendes Problem innovativ löst oder eine komplett neue Erfindung macht. Dabei werden möglichst viele Perspektiven, insbesondere die der (zukünftigen) Nutzer*innen berücksichtigt. Kreative Techniken und Phasen der Analyse wechseln sich ab.

 

Das Design Thinking Mindset

Design Thinking ist weit mehr als eine bloße Anleitung um Neues zu entwickeln – Design Thinking ist auch eine Grundhaltung. Die Basis: Offenheit.
Offenheit gegenüber ganz neuen Ideen, Offenheit gegenüber Ungewissheit, unterschiedlichen Menschen, deren Perspektiven und Offenheit gegenüber, Experimenten und den daraus entstehenden „Fehlern“.

 

Diese Offenheit und Konstruktivität hat Auswirkungen auf die gesamte Unternehmenskultur. Unternehmen, die mit Design Thinking arbeiten, gehen deutlich innovativer mit der Welt um und sind sehr viel besser gewappnet im ständigen Wandel unserer VUCA- (Volatility, Uncertainty, Complexity and Ambiguity) Welt.

 

Weiterhin ist die User-Centricity, die absolute Ausrichtung auf NutzerInnen und ihre Bedürfnisse, ein zentraler Bestandteil des Design Thinking Mindsets. Dazu gehört die Bereitschaft, schon ganz zu Anfang des Prozesses auf KundInnen zuzugehen, deren Situation und Wünsche zu erkennen und gemeinsam mit den KundInnen Ideen zu entwickeln und zu testen. Also nicht erst, wenn das Produkt fertig ist, sondern schon in deutlich früher im Prozess werden interne und auch externe KundInnen eingebunden.

 

 

Design Thinking Persona

 

 

Was bedeutet der Begriff Design Thinking?

Der Begriff Design Thinking kommt aus dem Englischen. Design ist hier im Sinne von gestalten, entwickeln, kreieren, erfinden zu verstehen und nicht im Sinne von Ästhetik. Weit gefasst lässt sich Design Thinking übersetzen als „Denken wie Erfinder„.

 

Wer sind die Erfinder von Design Thinking? Wie ist Design Thinking entstanden?

Der Name Design Thinking wurde in den 1980er Jahren das erste mal in Stanford erwähnt: Professor Rolf Faste bezeichnete damit eine Methode kreativ zu handeln. Design Thinking, so wie es heute angewandt wird geht auf die Stanford Professoren David Kelley, Terry Winograd und Larry Leifer zurück, die in 2003 in Stanford dafür die d.school gründeten.
Hasso Plattner, Gründer des Unternehmens SAP, unterstützte die Professoren. Ihm zu Ehren wurden die Organisationen die sich mit Design Thinking befassen, auf dem Gebiet forschen und unterrichten „Hasso Plattner Institutes“ umbenannt. In Deutschland hat das Hasso Plattner Institut seinen Sitz in Potsdam.

 

 

Whiteboard

 

 

Lösungen entwickeln mit Design Thinking

Bei Firma SoMaBa schlagen die Wellen hoch.
Gebeutelter Tobias! Nicht nur, dass Dagmar sich permanent beklagt, auch die Kunden rufen Tobias an und machen ihrem Ärger wortreich Luft. Es sind ja gleich mehrere Kunden bei denen zeitgleich etwas kaputt gegangen ist und die Hilfe brauchen.

 

Einer der Kunden, Dieter, ist besonders erbost: die Produktion bei ihm steht still; jede Stunde kostet Geld. Als Kunde Dieter in seiner Hilflosigkeit schließlich eine bitter böse Google Bewertung abgibt, weiß Tobias, dass seine Stunde geschlagen hat: Marketing- Abteilung und Chef-Etage blasen ihm den Marsch. Sören aus dem Marketing entpuppt sich als Prophet des Untergangs und Vorgesetzter Uwe findet wenig schmeichelhafte Worte. Im Vier-Augen-Gespräch fordert er sofortige Lösungen des aktuellen Fiaskos – und natürlich, dass das nie wieder vorkommen darf. Er hat ja recht. Aber wie?
Verdrossen sucht Tobias nach Wegen aus dem Ersatzteil Chaos.

 

Als er mit hängendem Kopf im Personalraum sein Schinkenbrot kaut trifft er Kollegin Kerstin aus der Entwicklung. Er schildert die Situation. Sie erzählt von Design Thinking. Damit hat sie bei ihrem vorherigen Arbeitgeber gute Erfahrungen gemacht. Sie empfiehlt es als Technik, um Lösungen zu finden. Und die braucht Tobias. Dringend.
Tobias informiert sich, ob das passend sein könnte. Natürlich hat er viele Fragen:

 

 

Design Thinking Empathize

 

 

Wie wird Design Thinking eingesetzt? Die Grundlagen

Wann lohnt sich Design Thinking?

Brauchst du grundlegende Innovationen mit Impact fürs Geschäft?
Geht es um Themen, die komplex sind, und bei denen du noch nicht einmal das Problem vollständig erfasst hast?
Geht es um richtigen Fortschritt, darum Geld zu verdienen, Neues zu gestalten, mehr als die Konkurrenz zu leisten?
– Dann ist Design Thinking überaus lohnenswert!
 Geht es hingegen lediglich um kleine Optimierungen und Anpassungen, um Adaptierung von etwas Bestehendem oder um Routineprozesse, dann ist hilft zwar das Mindset von Design Thinking ebenfalls weiter, der gesamte Prozess hingehen wäre eher „mit Kanonen auf Spatzen schießen“.

 

 

Design Thinking Diversität

 

 

Wann wird Design Thinking eingesetzt?

Ursprünglich kommt Design Thinking aus Forschung und Entwicklung; es wurde eher in innovativen Abteilungen genutzt. Mittlerweile nutzt man Design Thinking für alle möglichen Fragestellungen wie zum Beispiel Produktentwicklung, neue Geschäftsfelder, Neuentwicklung wichtiger Prozesse, Umstrukturierungen von Organisationsbereichen, Dienstleistungen… auch eine Reisekosten App haben wir mit unseren Kunden per Design Thinking entwickelt.

 

Wer kann Design Thinking anwenden?

Gute Nachrichten: jeder kann mit Design Thinking arbeiten.
Jeder, der die Zeit aufbringt und bereit ist, in diesen intensiven Prozess einzusteigen.
Allerdings: einfach mal so neben dem Tagesgeschäft geht das nicht. Mache dir bewusst, dass ein Design Thinking Prozess Zeit braucht!
Bedenke, dass du allein durch das Lesen eines Buches über Design Thinking noch keinen Design Thinking Prozess anleiten kannst; dafür braucht es Moderationserfahrung und Methodenwissen.

 

Wann ist Design Thinking nicht geeignet?

Design Thinking ist zeitaufwändig und dieser Zeitaufwand muss sich lohnen! Kannst du auch ohne großen Aufwand Lösungen oder Anpassungen finden, dann lohnt sich ein Design Thinking Prozess nicht.

 

 

Wofür Design Thinking

 

 

Welche Unternehmen nutzen Design Thinking?

Alle.
Zumindest könnten es alle benutzen. Design Thinking ist nicht Branchen – oder Produkt gebunden, auch die Größe eines Unternehmens hat keinen Einfluss darauf, ob man es einsetzen kann oder nicht.
Wir haben in Sachen Design Thinking mit sehr unterschiedlichen Unternehmen zusammen gearbeitet – großen Pharmaunternehmen, Immobilien- Projektentwicklern, Maschinenbau- Konzernen, Automobilherstellern, kleinen, staatlich geförderten Beratungs- Unternehmen… – Du siehst, Design Thinking kann von allen möglichen Unternehmen und Organisationen genutzt werden.
Die Frage sollte wohl eher sein:

 

Wer kann Design Thinking nicht einsetzen?

Alle, die sich und ihren Mitarbeitenden dazu keine Zeit einräumen können oder möchten oder die keine Lust haben, sich in diesen Prozess hinein zu begeben.
Und wenn bereits ein Ergebnis klar im Raum steht, ist ein ergebnisoffener Prozess nicht gegeben. Hier braucht es kein Design Thinking.

 

 

Was sind die Vor- und Nachteile von Design Thinking?

Vorteile von Design Thinking

  • Echte Innovation wird vorangetrieben
  • Die Lösungen werden sehr nah am internen oder externen Kunden – kundenzentriert – entwickelt
  • Durch eine kompakte Fokussierung auf den Prozess, werden schnell umfassende Ergebnisse möglich
  • Viele Perspektiven werden einbezogen
  • Als agiles Framework passt Design Thinking in eine Welt schnellen Wandels
  • Durch offenen Dialog auf Augenhöhe verbessert Design Thinking die Unternehmenskultur
  • Es wird ein offenes Mindset entwickelt, das auch in Zukunft weiter hilft
  • Die objektiv beste Lösung gewinnt (nicht: ein Einzelner drückt seine Idee durch)
  • Die gemeinsam entwickelte Lösung wird von allen akzeptiert: breites Commitment bei allen Beteiligten
  • Und natürlich die Lösung selbst – ein wirklich neues Produkt / neuer Service – das lässt auch Geld in die Kasse fließen 🙂

Nachteile von Design Thinking

  • Der Zeitaufwand scheint erst einmal sehr hoch
  • Unter Umständen entstehen Kosten für Arbeitseinsatz, Moderation und Raum

 

 

Design Thinking Team

 

 

Lohnt sich Design Thinking?

Will man wirklich Neues entwickeln, dann zahlt sich Design Thinking definitiv aus! Will man nur verbessern, was da ist oder bestehende Ideen abbilden, dann ist eine einfache Brainstorming-Session das Mittel der Wahl.

 

 

Studie zum Nutzen von Design Thinking

Im Jahr 2015 veröffentlichten die HPI Wissenschaftler Jan Schmiedgen, Holger Rhinow und Eva Köppen die Studie „Parts without a whole“. Durch qualitative Interviews fanden die ForscherInnen heraus, dass die Anwendung von Design Thinking laut
  • 48% der Befragten dafür gesorgt hat, dass NutzerInnen häufiger eingebunden werden.
  • 69% der Befragten effizientere Innovationsprozesse hervorgebracht hat.
  • 71% der Befragten die Arbeitskultur verbessert hat.
Also – ja! Design Thinking lohnt sich.
Mehr wissenschaftliche Hintergründe und Studien zu Design Thinking findest du am Ende des Artikels.

 

 

Design Thinking Testing

 

 

Design Thinking selbstgemacht

Tobias hat Druck: Er muss sofort handeln und zügig Lösungen herbeiführen, die nachhaltig sind. Mit ein bisschen Stückwerk und Herumgeschuster wird er diesmal nicht davonkommen. Nachdem er sich die Grundlagen des Design Thinking angelesen hat, holt er sich ein paar MitarbeiterInnen zusammen und nimmt sich wöchentlich 3 Stunden Zeit. Aber so ganz will das nicht funktionieren:
Mit angespanntem Gesichtsausdruck sitzen die KollegInnen im Meeting- Raum und umklammern ihre Tasse mit kaltem Filterkaffee.

 

Dagmar schildert ausführlich die Schwierigkeiten, die sie hat. Sören aus der Marketing Abteilung macht nachdrücklich darauf aufmerksam, dass schlechte Google-Bewertungen der erste Schritt hin zur Insolvenz sind.
Erik aus dem Verkauf sagt, dass er das Problem zwar verstehe, aber nicht wisse, wie man noch mehr Bürokratie verkraften würde.
Dagmar muss sich zwischendrin noch um einen Kunden kümmern und verschwindet immer wieder.

 

Ralf, der Vorgesetzte, nickt kommentarlos während sich eine tiefe Falte zwischen seine Augenbraue gräbt. Wenn der Chef vom Chef so guckt, sagt lieber keiner mehr was. Außer Sören natürlich.
Wirklich weiter kommt man nicht.
Nach zwei Wochen konstatiert Tobias, dass das Unterfangen auf diese Weise ergebnislos sein wird. Er will es lieber richtig machen und konsultiert uns.
Zunächst braucht er noch ein paar Antworten:

 

 

Wie lange dauert ein Design Thinking Prozess?

Nun, prinzipiell kommt es darauf an, welchen Umfang das angestrebte Projekt hat. Als Orientierungswert lässt sich sagen: ein solider Design Thinking Prozess kostet jeden Teilnehmenden 7 Tage Arbeitszeit. Diese können auch auf einen längeren Zeitraum verteilt werden.
Gerade haben wir mit einem Kunden neue Arbeitsstrukturen mittels Design Thinking entwickelt. In diesem Prozess wurden die sieben Tage auf drei Monate verteilt. Dabei gab es anfangs ganze Tage in Präsenz und später auch mal 3 Stunden per Videokonferenz.
Neben solchen hybriden Design Thinking Prozessen gibt es auch die Möglichkeit, eine Design Sprint Woche zu veranstalten und im Laufe der Woche ganz konzentriert einzutauchen.

 

 

Kreativer Prozess

 

 

Geht es nicht auch schneller?

„Sieben Tage? – Na komm, das geht schneller!“, sagst du vielleicht „ Es gibt doch auch viel kürzere Design Thinking Prozesse. – Wir haben letztens sowas angeboten bekommen.“

 

Kurzformate

Ja, es gibt in der Tat Kurzformate, jedoch ist das kein Design Thinking, sondern bloß eine Anlehnung an einen Design Thinking Prozess. Dieser braucht wie gesagt seine Zeit und ist nicht einfach in zwei, drei Tagen abgehandelt.

Was hat es also mit solchen Kurzformaten auf sich? Und: funktioniert das?

Wie wir später genauer erläutern werden, besteht ein Design Thinking Prozess aus sechs Arbeits- Schritten. Die Abfolge dieser Schritte wird manchmal auch in Kurzformaten genutzt, jedoch wird den Schritten dort nicht genug Zeit gegeben, um grundlegend Neues auf die Beine zu stellen.
Kurzformate sind für Verbesserungen optimal:
Auch wir haben die Design Thinking Schritte schon anderweitig genutzt zum Beispiel für einen halbtägigen Hackathon bei dem das Unternehmen unter anderem Kunden eingeladen hatte, um gemeinsam neue Wege der Kommunikation zwischen Unternehmen und Kunden zu finden.

 

Faustregel: je innovativer man sein will, desto länger dauert der Prozess.

 

Willst du wirklich Neues erfinden, dann musst du tiefer eintauchen und Bestehendes in Frage stellen. Hast du nur einen Tag Zeit, dann lassen sich damit Anpassungen abbilden, die ihr ohnehin schon im Kopf hattet; grundlegend Neues entsteht in derart kurzer Zeit meist nicht. Deshalb rechne mit mindestens 7 Tagen, besser mit 10.

 

Interativer Prozess

Vielleicht fragst du dich gerade: warum soll ich mit „ mindestens“ sieben Tagen rechnen? Kommt da etwa noch mehr?
Nunja, für den ersten Entwurf musst du sieben Tage rechnen. Aber: Design Thinking ist ein iterativer Prozess, d.h. ein Schritt folgt auf den anderen und es ist möglich, dass die Erkenntnisse aus einer Phase die gesamte Fragestellung verändern.
In diesen Fällen müsst ihr weiter vorne im Design Thinking Prozess noch mal ansetzen.
Du siehst: 100-prozentig lässt sich die Länge eines Design Thinking-Prozesses nicht festlegen.

 

 

Design Thinking Coach Ausbildung

 

Das erste Treffen

Startschuss für Projekt Design Thinking aka Ersatzteil Management.
Wir sitzen zusammen mit Tobias im SoMaBa Meeting-Raum.
Wir besprechen die mögliche Team- Aufstellung. Tobias ist geschockt:
„Wie? Wer soll da alles ins Team? – Aber wir brauchen doch unsere Experten. Die sind dafür verantwortlich Innovationen voranzutreiben.“
Im Design Thinking ist es jedoch wichtig, ein möglichst interdisziplinäres, diverses Team aufzustellen – über Abteilungen und Silos hinweg.
Tobias: „Aber was haben denn diese Abteilungen mit uns zu tun? – Gar nichts! Da kenne ich niemanden. – Außerdem wissen die doch gar nicht was bei uns los ist.“ Er sieht Sören vor seinem inneren Auge: „Kluge Sprüche kann ich mir echt sparen.“
Wir einigen uns zunächst, im Unternehmen herum zu fragen, wer denn überhaupt mitmachen möchte.

 

 

Kann man Design Thinking auch alleine machen?

Design Thinking Coaches

Jein. Wenn mit „alleine“ unternehmensintern gemeint ist, dann lässt sich sagen: ja, wenn dein Unternehmen Menschen beschäftigt, die als Design Thinking Coaches ausgebildet sind – dann könnt ihr selbstverständlich ohne externe Hilfe arbeiten.
Bei einigen unserer Kunden bilden wir zum Beispiel Mitarbeitende als Design Thinking Coaches aus. Das hilft nicht nur, wenn man gerade mal einen Design Thinking Prozess starten will, sondern unterstützt überdies ein innovatives Mindset im Unternehmen. Design Thinking ist ein agiles Framework: Wenn Coaches dafür sorgen, dass jede Abteilung damit arbeiten kann, kann sich das gesamte Unternehmen weiter entwickeln und agiler werden.
Wenn „alleine“ meint, Du möchtest den Prozess ganz ohne Moderation durchführen, dann würden wir davon dringend abraten. Dabei kann eine Gruppe schnell den Fokus verlieren. Oder Gruppendynamiken beherrschen den Prozess und die Ergebnisse sind suboptimal

Externe Design Thinking Moderation

Wenn noch niemand in deinem Unternehmen eine Design Thinking Ausbildung absolviert hat, dann hole dir also Rat und Hilfe, besonders Unterstützung bei Moderation und Methodenwissen von außerhalb, damit der Prozess auch gelingt. Wir unterstützen dich gerne.

Teamwork

Du ahnst es bestimmt schon: Design Thinking ist Teamwork. Es geht unter anderem darum möglichst viele Perspektiven mit einbeziehen zu können, denn so können ganz neue Lösungsansätze entstehen. Lösungsansätze, die außerhalb des eigenen Fahrwassers, außerhalb des eigenen fachlichen Horizontes liegen und auf die man alleine niemals gekommen wäre.
Versuche also möglichst viele diverse Menschen in deinen Design Thinking Prozess zu involvieren; Menschen aus unterschiedlichen Fachrichtungen, mit verschiedenen Hintergründen, die in unterschiedlichen Situationen leben.

 

 

Design Thinking Kritik

 

 

Wie groß ist ein Design Thinking Team?

In der Regel hat ein Design Thinking Team 6 – 8 Mitglieder plus den Design Thinking Coach. Man kann auch zwei Design Teams parallel „laufen“ lassen, das hat den Vorteil, dass man hinterher zwischen zwei guten Lösungen wählen kann oder diese beiden Ansätze möglicherweise miteinander zu einer noch besseren Lösung kombinieren kann.

 

Das diverse Superhero- Team

Dem Aufruf im Unternehmen sind einige interessante Menschen aus unterschiedlichsten Abteilungen gefolgt. Nach unserer ersten Sitzung gehen wir alle sehr zufrieden auseinander: wir haben ein ganz wunderbares Team zusammengestellt. Wichtig war uns neben der Diversität, Leute zu finden, die Lust darauf haben gemeinsam kreativ zu arbeiten.
Neben Tobias und Dagmar sind noch KollegInnen aus der Entwicklung, der Kundenbetreuung, dem Service, dem Vertrieb, dem Einkauf, der Lieferanten- Betreuung dabei. Sören hatte keine Lust, er findet, dass er im Marketing schon kreativ genug ist. Tobias atmet auf.
Dagmar telefoniert kurz darauf mit einer befreundeten Kundin, Jessica, die zufällig vom Ersatzteilvertrieb in ihrem Unternehmen erzählt. Dagmar ist ganz Ohr. Jessica bietet an demnächst mal auf eine Tasse Kaffee vorbei zu kommen und von ihren Erfahrungen zu berichten. Wir bitten Dagmar Jessica in unseren Design Thinking Prozess einzuladen. Und siehe da: Jessica ist begeistert. Sie hat schon oft von Design Thinking gehört und hat Lust einmal mitwirken zu dürfen. Als Kundin bringt sie eine besonders wertvolle Perspektive mit.

 

 

Design Thinking Ideate

 

 

Was ist neu an Design Thinking im Vergleich zum bisherigen Vorgehen?

Klassischer Innovations-Prozess

Was bisher geschah…
Bisher hatte jede Abteilung ihr klar definiertes Aufgaben-Spektrum, jeder Mensch seinen Platz in der Hierarchie des Unternehmens. Für neue Entwicklung und Innovation war die Innovationsabteilung zuständig – wer denn sonst? Der Rest hatte zu arbeiten, nicht zu erfinden. Und wenn jemand etwas anders machte als vorgeschrieben, wurde das mindestens kritisch beäugt, teils sogar sanktioniert.
In der Abteilung Forschung & Entwicklung saßen die –zumeist– Herren und dachten gründlich nach. Schließlich ließen sie ihre Gedanken zu PowerPoints werden. Diese Abhandlungen wurden in der Abteilung ein wenig herumgeschickt, jeder geneigte Kollege fügte noch weitere 30 Folien an – und schließlich wurde das umfangreiche Gesamtkunstwerk dem Chef vorgelegt. Auch wenn dieser nicht sämtliche Aspekte kennen konnte, segnete er das Vorhaben ab oder eben nicht. Ende der Innovation.

 

Revolution Design Thinking

Design Thinking hat mit seinen völlig anderen Herangehensweisen die Geschäftswelt revolutioniert. Bestehende Paradigmen werden infrage gestellt oder sogar ausgeräumt:

Augenhöhe statt Hierarchie

Hierarchien und Silo-Denken geben klar vor, bis wohin Mitarbeitende denken dürfen und ab wann der Chef oder andere Abteilungen für´s Denken zuständig sind. Solche Begrenzungen kann man in Design Thinking nicht gebrauchen. Es geht darum weiterzudenken und Bestehendes in Frage zu stellen. In starken Hierarchien passiert das seltener: da gibt es oft Widerstand, wenn jemand etwas in Frage stellt. Dann sind die Mitarbeitenden lieber still, weil sie Ärger fürchten. Deshalb wird im Design Thinking Prozess so moderiert, dass jede/r die gleiche Stimme hat, ganz gleich aus welcher Funktion und welcher Hierarchieebene er/sie kommt.

 

 

 

 

Diversität: Multifunktionale Teams

Design Thinking schaut über den Tellerrand. Dafür sind multifunktionale, diverse Teams besonders geeignet, weil hier komplett verschiedene Erfahrungswelten einfließen können. Divers ist in alle denkbaren Richtungen zu verstehen: Abteilungs- und berufsübergreifend. Selbstverständlich auch im Sinne von Geschlecht, Alter, kulturellem Hintergrund. Viele unserer Kunden stellen ganz bewusst Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen ein, um so über Gewohntes hinaus zu wachsen.
Beliebt sind auch Quereinsteiger, weil diese intensive Erfahrungen aus anderen Gebieten mitbringen und Themen oftmals gut in andere Bereiche transferieren können.

 

Kundenzentrierung

Eine besondere Rolle kommt der Kundin/ dem User zu: Er/sie ist schon am Start mit dabei oder sogar in den gesamten Prozess eingebunden (im Sinne von Co-Creation). Bis dato gab es normalerweise nur Überlegungen, was Kunden wünschen könnten, manchmal wurde sogar eine Marktforschung zu Rate gezogen. Bei Marktforschungs- Erhebungen konnten die Kunden ein paar Dinge ankreuzen. Diese Art Antworten sind leichter auszuwerten, geben jedoch Antworten vor, so dass man doch in seiner eigenen Denkweise verharrt. Nur in qualitativen Interviews mit Kunden, wie im Design Thinking üblich, wird der Blick frei für die reale Lebenswelt und die Bedürfnisse der Kunden und damit auch für Lösungen, die aus Kundensicht wirklich etwas verbessern.

 

In die Tiefe gehen – verstehen

In den meisten Innovationsprozessen wird das Problem kurz umrissen – und dann kommt man auch schon zur Lösung. Das ist oft dem Zeitmangel geschuldet und weil so eher ein Gefühl von Effizienz entsteht, als wenn man sich Zeit nimmt, das Problem wirklich zu verstehen. Doch meistens kommen so nur die Lösungen zum Vorschein, die ohnehin schon in den Köpfen der Menschen vorhanden waren. Auf wirklich Neues kommt man so nicht. Deshalb wird im Design Thinking die Hälfte des Prozesses darauf verwendet, das Problem überhaupt erst einmal wirklich zu verstehen, von verschiedenen Perspektiven aus zu betrachten und dann erst die eigentlich Fragestellung konkret einzugrenzen

 

 

Design Thinking Regel

 

 

Prototypen

Bisher haben Kunden Innovationen erst zu Gesicht bekommen, wenn alles komplett durchdacht und umgesetzt, alle Prozesse eingeführt, die Produkte fertig produziert, hübsch verpackt, gut vermarktet, die Innovation also perfekt ausgerollt war. Ob das Produkt oder der Service erfolgreich war, sah man dann hinterher an den Verkaufszahlen. Lag man mit seinen Annahmen darüber, was Kunden gerne kaufen würden, falsch, dann war viel Geld verbrannt worden. Das wusste man aber immer erst hinterher.
Im Design Thinking wird schon weit vorher abgecheckt, ob die Innovation für den Kunden interessant ist: Bei den letzten Phasen im Design Thinking Prozess handelt es sich um die Konzeption eines Prototyps und das Testing. Potenzielle KundInnen probieren die Innovation erst einmal aus und geben Feedback, bevor das Roll-Out kostenintensiv gestartet wird. So können die KundInnen beurteilen, ob das Produkt ihr Problem löst, ob sie es kaufen würden und was sie gegebenenfalls ergänzen oder verändern würden.
Kommt die Innovation beim Kunden nicht an, dann wird neu angesetzt. So lassen sich Innovationen mit deutlich geringerem Risiko an den Start bringen und unpassende Ideen aussortieren bevor sie einen Haufen Geld kosten.

 

Und los geht’s!

Die Vorbereitungen sind abgeschlossen; der Design Thinking Innovationsprozess wird gestartet. Wir haben für das Superhero Team von SoMaBa einen Seminarraum gebucht, in dem man kreativ arbeiten kann. (Falls ihr in Berlin und Umland agiert – dann können wir euch das Seminaris Campus Hotel in Berlin wärmstens empfehlen.) 
Als Tobias den Raum betritt klappt ihm der Kiefer nach unten: „Aber hier sind ja gar keine Tische! – Wo bitte sollen die Leute denn sitzen?“ Sein Blick schweift über die bunten Zettel und bleibt dann beim Lego hängen: „Ähm – seid ihr sicher das das unser Raum ist?“

 

 

 

 

Wo und wie findet Design Thinking statt?

Das klassische Meeting

Wir kennen es alle: das klassische Meeting: Bevor man sich trifft werden umfangreich ausgearbeitete Präsentationen herumgeschickt; jeder soll sie zur Vorbereitung durcharbeiten. Man trifft sich in Konferenz-Räumen, die in tristen 50 Shades of grau die Laune erheblich dämpfen. Mit kleiner Sprudelflasche am Platz, dem obligatorischen Block mit quergelegtem Hotelkuli soll jetzt Innovation produziert werden. Auf auf! Man lauscht einem Vortrag nach dem anderen, sackt langsam in sich zusammen und freut sich auf die Mittagspause um 12:30 Uhr. Fragen dürfen gestellt werden. Meist sind die Fragen eher kritisch. Je kritischer man etwas hinterfragt, desto besser steht man da. Denn man muss ja zeigen, was man drauf hat.
Das ganze ist höchst seriös, lachen kann man auch noch nach Feierabend.
So richtig kreativ ist das ganze nicht.

Bunte Welt Design Thinking

Design Thinking steht für inspirierende Räume: raus mit den Tischen, rein mit Sitzsäcken und -Bällen, Stehtischen, beklebbaren Wänden. Zeichnen statt schreiben, zusammenarbeiten statt konkurrieren, Ideen beim spazieren gehen und in Bewegung finden, statt in Denkerpose am Schreibtisch. Lachen statt graublaue Seriosität.
Mit bunten Klebezetteln und Lego – und jeder Menge geeignetem Bastel-Material werden Situationen gestellt, Prototypen gebaut, Videos gemacht.
Nichts wird in Stein gemeißelt. Auch die Aufteilung der Arbeitsräume lässt sich Ruckzuck verschieben. So ist auch schon der Prozess flexibel.
Immer öfter betritt man in der Arbeitswelt von Design Thinking inspirierende Büros: beweglich, bunt, kreativ. Das hat die klassisch-langweiligen Bürowelten revolutioniert – und für viele ist das noch sehr ungewohnt.
Warum arbeitet man im Design Thinking so? – Weil alles, was bunt, lebendig und emotional ist, in ähnlichen Bereiche im Gehirn zu Hause ist, wie das kreative Denken. Damit werden also die Synapsen angeregt, die wir für neue, innovative Lösungen brauchen.

 

 

Design Thinking Prototyp

 

 

Kann man Design thinking auch online machen?

Ja! Eindeutiges ja. Wir haben Design Thinking- Prozesse auf alle möglichen Arten durchgeführt: Live und am Stück, live und über verschiedene Workshops verteilt, hybrid mit einer Auftaktveranstaltung vor Ort und mehreren virtuellen Treffen – und eben auch komplett online.
In Zeiten des Lockdowns haben wir vor Beginn unserer gemeinsamen Design Thinking-Meetings Pakete an die Teilnehmenden verschickt in denen Kreativmaterial wie eben Klebezettel, Bastelmaterial, Legos enthalten waren. So konnte jeder zu Hause kreativ tätig werden.

Online Whiteboards

Wir haben die Ergebnisse – zum Beispiel Lego-Prototypen – auf Online Whiteboards festgehalten. Generell können wir die digitale Zusammenarbeit mit virtuellen Whiteboards wie Mural, Miro oder Deon sehr empfehlen. Es hat allen viel Spaß gemacht. Diese Art der Vorgehensweise bietet sich natürlich auch an, wenn die Mitarbeitenden übers ganze Land oder gar den ganzen Globus verteilt sind.
In unserem Artikel Zoom Meeting & Videokonferenz: Wie´s geht, Alternativen, Tipps gehen wir auf alle Online Whiteboards ein und geben zusätzlich noch jede Menge Tipps, wie du Online Meetings perfekt gestalten kannst.

 

 

Carepakete Virtuelles Disign Thinking

 

 

Welche Form ist die beste für einen Design Thinking Prozess?

Am besten finden wir die Hybrid-Version. Warum? – Damit kriegst du die kreativsten Ergebnisse und sparst Zeit. Für die kreativen Prozesse wie gemeinsam kneten, bauen etc ist es optimal, zusammen im selben Raum zu sein. Für kürzere Treffen zwischendurch bietet sich die Arbeit online an, wofür es keine Wege und Räume braucht. Gerade für die „Understand-Phase“, wenn es darum geht, alle Informationen auf einem Blick zusammen zu haben, ist ein interaktives Whiteboard noch besser geeignet als ein Seminarraum, weil es unbegrenzt erweiterbar ist und du alle Informationen auf einer Fläche hast.

 

Neue Wege wagen

Tobias geht im Raum umher. Während er sich umschaut spielt er mit den Legos herum. Irgendwie gefällt ihm, dass die Design Thinking Session anders ablaufen wird als ein normales Meeting. Das hat etwas Aufregendes. Er grinst.
Außerdem hat er schon viel Arbeit in die Vorbereitung gesteckt, da wird er doch jetzt nicht wegen ein paar Klebezetteln kopfscheu werden.
Er, Dagmar und wir als Moderation haben in den letzten Wochen das Team zusammengestellt und danach koordiniert, zu welchen Zeiten die Teammitglieder teilnehmen können. Wir haben alle Informationen zusammen gesammelt, die es braucht, um die Situation erstmal richtig zu verstehen.

 

 

Wie Lange Dauert Ein Design Thinking Prozess

 

 

Design Thinking kompakt erklärt: Die Checkliste

Auf was musst du bei Design Thinking achten?

  • Hierarchie? Nein danke. Hindert bloß und macht Leuten Angst.
  • Abteilungen? Kommt zusammen: Wir wollen eure Ideen hören.
  • Wem sollte eine Idee gefallen? Dem Kunden. Also fragen wir ihn.
  • Experten? Nicht nur. Wir brauchen diverse Sichtweisen.
  • Im stillen Kämmerlein grübeln? Nein – alle zusammen.
  • Lass mal schnell machen? Nö, lass lieber das Problem tiefergehend verstehen.
  • Fehler? Ah! – interessant. Was lernen wir daraus?
  • Ergebnisse? Gleich mit Prototypen abchecken.
  • Experiment gescheitert? Cool, ich freu mich schon auf´s nächste.

 

Was brauchst du für einen Design Thinking Prozess?

Du brauchst
  1. ungestörte Zeit, in der der Fokus ausschließlich auf diesem Prozess liegt
  2. ein diverses Team aus 6-8 Personen mit unterschiedlichen Sichtweisen
  3. Einen Ansprechpartner im Team, der bei der Organisation unterstützt
  4. Eine professionelle Moderation
  5. Einen Raum und Materialien, wodurch kreatives Arbeiten unterstützt wird.
  6. eine Fragestellung in Form einer Hypothese, was das Problem ist, das du lösen möchtest

 

Was musst du für Design Thinking vorbereiten?

In Vorbereitung eines Design Thinking- Prozesses solltest du dir ausführlich folgende Fragen beantworten:
  • Wer könnte ins Team passen und wessen Sichtweise braucht es?
  • Wie werden die Menschen eingeladen?
  • Wer kann wann teilnehmen? Wie kann der zeitliche Ablauf für alle Teilnehmenden passend gestaltet werden?
  • Welche Basis-Informationen braucht es? Was ist alles an Hintergrundinfos vorhanden, um die Situation abzubilden?
  • Wie werden diese im Workshop dargestellt?
  • Was muss recherchiert werden?
  • Was muss besorgt werden?
  • Wer kennt sich bereits detailliert aus? – Hol die Person ins Team oder organisiere einen Fachvortrag!
  • Wer moderiert?
  • Wo findet es statt?
  • Wie sind Essen, Getränke, ggf. Übernachtung, Pausen etc. organisiert?

 

 

Kritik An Design Thinking

 

 

Vorbereitungen zum Design Thinking

Um optimal auf die Kick-off Veranstaltung vorbereitet zu sein sind einige Recherchen und Vorbereitungen zu tun. Eine davon ist die Kundenbefragung.
Kundinnen und Kunden werden gebeten von ihren Erfahrungen mit SoMaBa zu berichten. Bei manchen KundInnen rufen Mitarbeitende an, um sie zu fragen, ob sie im Prozess für ein Interview zur Verfügung stehen würden.

 

Dagmar kontaktiert Dieter, den enttäuschten Kunden, da seine Google Bewertung den Anstoss gegeben hat, sich dem Problem in aller Gründlichkeit zu widmen.
Dagmar bedankt sich für sein Feedback und teilt ihm mit, dass SoMaBa dank ihm an einem neuen Ersatzteilmanagement arbeitet. Sie fragt Dieter, ob er bereit sei, im Laufe des Prozesses detailliert seine Erwartungen, Bedürfnisse, Ideen und Kritik zu äußern. Kunde Dieter ist zunächst erstaunt, denn eine solche Reaktion hat er nicht erwartet. Er freut sich, dass er gehört wird und es sprudelt aus ihm heraus. Er erklärt sich bereit sich in der ersten Design Thinking Sitzung per Zoom dazu zu schalten und 10 Minuten lang die entstandene Situation zu schildern.
Jessica, die Dame aus dem befreundeten Unternehmen bereitet eine kleine Präsentation vor, um aufzuzeigen, wie in ihrem Unternehmen Ersatzteilmanagement organisiert wird.

 

 

Design Thinking Mindset

 

 

Wie funktioniert Design Thinking?
Der Design Thinking Prozess

Design Thinking ist ein Prozess, der aus sechs Phasen besteht: drei Phasen befassen sich sehr ausführlich mit der Problemstellung und drei Phasen gehen die Lösung an. Ein diverses Team trägt zunächst möglichst viel Informationen zur Problemstellung zusammen und bringt diese dann auf den Punkt. Danach sucht es mittels verschiedener Kreativ-Techniken möglichst vielfältige Lösungsideen, wählt die beste aus und setzt sie provisorisch um. Die AnwenderInnen werden im gesamten Prozess einbezogen und testen später den Prototypen, um konstant Feedback zu geben.

 

 

Design Thinking Prozess

 

 

Welche Phasen hat der Design Thinking Prozess?

Ein Design Thinking Prozess besteht aus sechs aufeinanderfolgenden Phasen. Die ersten drei Phasen betrachten Problem und Nutzer aus allen Perspektiven. Die letzten drei Phasen erarbeiten eine Lösung und testen sie. Hier eine Übersicht der Design Thinking Phasen:

Der erste Bereich: Das Problem beleuchten

  • 1 Understand – Worum geht es? Scope, Abgrenzung
  • 2 Empathize – Wer ist unser „User“, wie sieht seine/ihre Welt aus und welche Bedürfnisse hat er/sie?
  • 3 Define – Was ist genau die Fragestellung, mit der wir uns beschäftigen sollten?

Der zweite Bereich: Die Lösung finden

  • 4 Ideate – Finde soviel Ideen wie möglich! Suche die beste(n) heraus!
  • 5 Protype – Setze die Idee provisorisch um!
  • 6 Test – Lass potentielle AnwenderInnen die Idee testen!

 

 

Design Thinking Unternehmen

 

 

Was sind die Arbeitsschritte im Design Thinking?

Design Thinking Phase 1: Understand

Im ersten Schritt, der Understand Phase tragt ihr sämtliche Infos zusammen. Das Ziel ist, dass das gesamte Team ein einheitliches Verständnis von dem Problem auf Basis der bereits vorhandenen Informationen hat.
Wir gehen davon aus, dass zuvor in der Vorbereitungsphase schon einige Hintergründe aufbereitet wurden. Damit kann im Kick off Workshop das Team zunächst grundlegend informiert werden.
Wenn viel angeschaut, erklärt und geteilt werden muss, dann braucht die Understand-Phase durchaus ihre Zeit.
Mit möglichen Lösungen solltet ihr euch hier und in den nächsten beiden Schritten tunlichst zurückhalten! Es geht in den ersten drei Schritten darum, das Problem zunächst durch und durch zu verstehen. Die Moderation sorgt dafür, dass Ideen erst ab Schritt vier einfließen dürfen.

Ziel der Understand Phase:

Ein gemeinsames Verständnis für das Problem entwickeln.

 

 

Design Thinking Teamwork

 

 

Die Design Thinking Kick Off Veranstaltung

Tobias begrüßt sein Super Hero Team. Es herrscht eine heiter aufgeregte Aufbruchstimmung.
Es gibt viele Erkenntnisse und Informationen zu kommunizieren:

Interne Perspektiven

Zunächst malt Tobias den bisherigen Ersatzteilbeschaffungsprozess (der bisher noch gar kein Prozess ist) auf ein Whiteboard. Dagmar unterstützt ihn dabei und erzählt gut gelaunt einige Anekdoten von Widrigkeiten, die ihr widerfahren sind. Es wird gelacht.
Kerstin präsentiert die Ergebnisse einer Kundenzufriedenheitsanalyse, die vor ein paar Monaten erhoben wurde. Es zeichnet sich ziemlich deutlich ab, dass die Kundschaft mit der bisherigen Ersatzteilsituation unzufrieden ist. Dagmar schildert anhand einzelner Fälle, was die jeweiligen Schwierigkeiten waren.

Externe Perspektiven

Dieter wird zugeschaltet und berichtet von seiner Erfahrung. Er erzählt davon, dass seine Produktion komplett stillstand und welch verheerende finanzielle Auswirkungen das fehlende Ersatzteil für seinen Betrieb hatte. Zum Ende des Gesprächs wird Dieter gefragt, was er sich denn wünsche. Dieter „Naja, was soll ich sagen? Es ist im Prinzip ganz einfach: Wenn eine Maschine kaputt ist, will ich, dass der Stillstand auf ein Minimum begrenzt ist. Wenn ich ein Ersatzteil bestelle oder euer Reparaturteam anfrage, dann soll das Teil schnell geliefert und eingebaut werden. Mein Ziel ist ja letztlich, dass mein Unternehmen arbeitsfähig bleibt.“

Zahlen, Daten, Fakten

Tobias hat ein paar Beispiele zusammengestellt von Ersatzteilen, die oft benötigt werden. Auch die aus seiner Sicht größten Fehler im Prozess hat er gesammelt und welches besonders gefährdete Teile sind. Auch die Qualitätskontrolle steuert Analysen bei.
So kommen sämtliche Informationen zusammen, die im Unternehmen bereits vorhanden sind.
Zum Schluss wird noch einmal besprochen, warum man den ganzen Prozess ins Leben gerufen hat: Die Kunden sind unzufrieden und dem Unternehmen entstehen unnötige Kosten dadurch, dass viele Menschen bei einer Ersatzteilbestellung ohne Plan durcheinander wuseln.

 

 

Augenhöhe Statt Hierarchie

 

 

Design Thinking Phase 2: Empathize

In dieser Phase wollt ihr die Situation und Bedürfnisse eurer Kundinnen und Kunden ermitteln. Am besten funktioniert das indem ihr die KundInnen selbst befragt.
Wichtig ist es hier ganz offen zu fragen. Lasst die KundInnen ins Reden kommen! Was sind ihre Sorgen und Probleme, was steckt dahinter? Was brauchen sie. Warum wünschen sie sich die Lösung auf eine bestimmte Weise? Worum geht es ihnen eigentlich?
Je nach Komplexität des Themas sollten es 10-20 Interviews sein, um zu verstehen was den/die KundIn umtreibt.
Natürlich solltet ihr auch Zeit für die Auswertung der Interviews einberechnen.
Die Ergebnisse kommen auf den Tisch beziehungsweise ans Whiteboard.

Ziel der Empathize Phase:

Die Situation und die Bedürfnisse der Kundin/ des Users kennen lernen. Genau verstehen, was er/sie braucht und warum. Das Ergebnis sollte vollstes Verständnis für die Situation der KundIn sein.

Was macht ihr mit den Ergebnissen der Kundenbefragung?

Die Persona

Ziel der Kundenbefragung ist zu verstehen: wer genau sind unsere Kunden und Kundinnen? Was wollen und brauchen sie? Um die Vielzahl der Kunden- Persönlichkeiten auf den Punkt zu bringen, schaut ihr: Was sind unsere typischen KundInnen. Hier entwickelt ihr zwei bis drei Personas, die typische KundInnen beschreiben. Ihr gebt den Personen einen fiktiven Namen, eine ebensolche Biografie und Bedürfnislage, die an realen Kunden orientiert ist.
Zur Persona kommt noch eine Empathy Map, die darstellt, wie die Welt der KundInnen aussieht und was die konkreten Schwierigkeiten und Wünsche, die sogenannten Pains and Gains sind.

 

 

Empathy Map

 

 

Wie entwickelst du eine Persona?

Wie du eine Persona und eine Empathy Map erstellst und deren Pains and Gains herausfindest, dazu haben wir einen ausführlichen Anleitungs- Artikel für dich geschrieben: Wie Sie eine Persona erstellen in Design Thinking & Marketing

 

Die Design Thinking Persona

Die SoMaBa Heroes ermitteln drei Personas. Eine davon ist Lisa.
Lisa ist Einkäuferin in Norbert Meyers mittelständischem Unternehmen. Meyer hat vor einigen Jahren eine Sondermaschine gekauft, da war Lisa noch nicht im Unternehmen. Lisa arbeitet 6 Stunden, kümmert sich danach um ihr Kind. Von der Maschine hat sie allenfalls mittelmäßige Ahnung.
Aus der Produktion erreicht sie die Nachricht, dass eine Maschine ausgefallen ist. Ihre Kollegin Ingenieurin Sabine hat sich das gute Stück bereits angeschaut. Sabine: „Bevor wir die Maschine repariert haben, ist es wesentlich einfacher und kostengünstiger das kaputte Ersatzteil zu bestellen.“
Die Informationen, die sie Lisa gibt sind ungenügend. Lisa muss ihr hinterher laufen und sich das ganze erklären lassen. Dazu ist die Abstimmung mit SoMaBa auch noch extrem mühevoll. Für Lisa ein Graus.
Lisa steht stellvertretend für all die EinkäuferInnen±± die nicht viel Maschinenbau- Erfahrung haben, die im Alltag viele andere Dinge regeln und bearbeiten müssen und für die die Ersatzteilbeschaffung eine zusätzliche Mühe darstellt. Ihr Bedürfnis: es soll alles möglichst einfach, schnell und natürlich kostengünstig ablaufen.

 

 

Design Thinking Understand

 

 

Design Thinking Phase 3: Define

Die meisten kreativen Prozesse laufen ähnlich ab: zunächst schaffst du dir so viele Möglichkeiten, wie nur möglich. Daraufhin triffst du die Auswahl und pickst dir die besten Ideen hinaus. Der Prozess ist immer wieder gleich.
So ist verhält sich das auch beim Design Thinking. Egal, ob Informationen oder Ideen gesammelt werden: irgendwann musst du eine Auswahl treffen, was das Relevanteste ist.
Im Bild oben sehen wir, dass sich der Problem Raum zunächst weit öffnet und sich danach durch Entscheidungen wieder schließt.
Für unseren Design Thinking Prozess heißt das: Wir haben jetzt genügend Informationen gesammelt; wir haben das Problem aus allerlei Perspektiven betrachtet, weitere Recherchen angestellt und uns schließlich tiefgehend mit den Anwendern und Anwenderinnen befasst. Jetzt heißt es auswählen und das Problem, die Fragestellung auf den Punkt bringen.
Was hilft ist die „How might we“ -Frage, zu deutsch die WKW Frage: Wie können wir …?

Ziel der Define Phase:

Die wichtigsten Informationen heraussuchen und die Challenge/ das Problem definieren. Das Ergebnis ist eine zentrale Frage mit Unterfragen.

 

Die Design Thinking Challenge

Bei den Super Heroes sind verschiedene Fragestellungen aufgetaucht. Tobias schreibt die wichtigsten Fragen ans Whiteboard:
  • Wie kriegt der Kunde möglichst schnell das richtige Ersatzteil?
  • Wie wissen wir, welcher Lieferant welches Teil liefert?
  • Wie können wir mit Ersatzteilen Geld verdienen?
  • Wie stellen wir sicher, dass die jeweilige Maschine des Kunden nur kurz ausfällt?
  • Wie können wir sicherstellen, dass Ersatzteile auch lieferbar sind?
Klarer Fall: alle Fragen sind wichtig. Wenn das Team aber alle Fragen in nur einem Prozess bearbeiten will, dann werden Prozess sowie Antworten unklar und diffus. Akute Verzettelungs-Gefahr!
Team SoMaBa beschliesst: Ein System zu erstellen, um das richtige Teil zu definieren ist Fleißarbeit. Das muss – irgendwann mal – gemacht werden. Das ist keine große Innovation. Jetzt soll die Aufgabe sein: Was können wir für den Kunden produzieren, was ihn interessiert und woran wir Geld verdienen?
Das Ergebnis ist die genau definierte Challenge:
„Wie können wir die Standzeiten unserer Kunden so erfolgreich minimieren, dass es dem Kunden wert ist, dafür zusätzlich zu bezahlen?“

 

 

Design Thinking Einfach Erklärt

 

 

Design Thinking Phase 4: Ideate

Dein Team hat sich lange Zeit mit dem Problem befasst. Natürlich sind inzwischen einige Ideen aufgetaucht. Die Team Mitglieder sind gespannt wie Flitzebögen und können es kaum erwarten ihre Ideen abzufeuern. Der Design Thinking Coach hat sie die ganze Zeit zurückgehalten.
Und auch jetzt, zum Start der Ideation-Phase geht es noch nicht los mit dem Brainstorming. An dieser Stelle wird oft noch etwas aufgeladen, indem ihr euch von anderer Stelle Inspiration einholt. Das befreundete Unternehmen erzählt, wie es bei ihm läuft. Jemand hat Benchmarks aus anderen Firmen zusammen getragen. Der Keynote-Speaker präsentiert inspirierende Insights. Ein Youtube-Video wird gezeigt. Oder es steht eine Werksbesichtigung bei einer Partnerfirma an.

Brainstorming!

Aber dann heißt es Feuer frei!
Geht in die Vollen! Haut eure Ideen raus!
Schnappt euch bunte Materialien, baut, bastelt, malt, zeichnet…! Natürlich könnt ihr auch einen kleinen Film drehen. Diskutiert! Seid alleine oder zusammen kreativ!
Hier ist die bunte Phase:
  • Macht neu!
  • Macht anders!
  • Nehmt euch Zeit für diese Phase!

Ziel der Ideate Phase:

Möglichst viele Ideen generieren!

Tool Crazy 8

Crazy 8 ist eine Technik, in der ganz viele Ideen schnell und ohne viel Nachzudenken auf einem Blatt skizziert werden. Anschließend voten die KollegInnen in Form einer Heat Map, welche Ideen ihnen besonders zusagen.

 

 

Design Thinking Tool

 

 

Welches ist der beste Ort für Kreativität?

Diese Phase sollte – wenn irgend möglich – nicht am gewöhnlichen Arbeitsplatz stattfinden: da ihr Neuland betreten wollt, solltet ihr das auch ganz wortwörtlich tun.
Allerdings: die Pandemie- Zeiten haben uns gelehrt, dass alles auch von zuhause aus möglich ist. In Zeiten des Lockdowns haben wir trotzdem erfolgreich und mit Spaß Design Thinking Prozesse durchgeführt. Für die Ideate- Phase haben wir Bastelpakete an die Teilnehmenden verschickt. Die Teilnehmenden berichteten davon schon beim Auspacken von Lego, Knete, Pfeifenputzern und bunten Stiften einen Heidenspaß gehabt zu haben. Es geht also auch online.

Wie in den kreativen Flow kommen?

Nicht jedem wurde kreatives Genie in die Wiege gelegt. Aber: bei jedem lässt sich die Kreativität anregen. Im Alltag sind unsere Synapsen oft auf Operatives getrimmt – darauf abzuarbeiten, weniger darauf Ideen zu generieren. Aber wenn du dich darauf ein lässt, dich inspirieren lässt von Bildern, Farben, Musik und so weiter, dann kommt deine Kreativität in Fluss und es entstehen neue Ideen; Ideen die vorher nicht da waren. Es ist wie eine alte rostige Maschine, die sich in Gang setzt. Und je länger sie läuft, desto mehr schnurrt sie.
Manchmal hilft auch, sich in Gedanken in jemand anderen hinein zu versetzen. Wie hätte Elon Musk dieses Thema gelöst?

 

 

Ideengeber

 

 

Kreatives Miteinander

Das Super Hero Team rund um Tobias hat sich lange und intensiv mit dem Problemfeld Ersatzteil- Management auseinandergesetzt. Alle scharren schon mit den Hufen, denn es sind erste Ideen am Start und die wollen hinaus in die Welt.
Doch sie müssen sich noch etwas gedulden. Zuvor gibt es noch ein bisschen Inspiration. Jessica – die Kundin – erzählt, wie der Prozess rund um das Ersatzteilmanagement bei ihnen im Unternehmen gelebt wird. Jemand hat ein Video von einem Startup aufgetan, dass After Sales ganz anders lebt, indem es Maschinen nach einem Baukastenprinzip zusammenstellt und wochenweise vermietet. So hat gar nicht mehr der Kunde den Stress , wenn etwas kaputt ist. Ist das auch was für uns? Wie wäre es, mal ganz neu zu denken?

 

Und dann geht es los, bunte Zettel mit Ideen werden kreiert, Bilder gemalt, gebastelt, gebaut. Durch die kollegiale Herangehensweise in den ersten drei Phasen des Design Thinking Prozesses hat sich im Team eine gute Stimmung und ein vergnügtes Miteinander heraus gebildet. Es wird oft gelacht. Das Wichtigste: es herrscht Augenhöhe. Dagmar amüsiert sich über Tobias Skizzen. Er fühlt sich aber nicht angegriffen, sondern lacht mit. Gleich kommt Dagmar noch eine Idee zur Ergänzung.
Jeder freut sich, mal mit Menschen aus anderen Abteilungen zu arbeiten. Es kommt so viel Information zusammen, die man alleine oder im Rahmen seiner eigenen Abteilung nie bekommen hätte.

 

 

Fehlerkultur

 

 

Der Brainstorming Prozess

Wir haben es weiter oben schon erwähnt: in der kreativen Arbeit gibt es zwei Phasen – das Brainstorming und die Auswahl. Du solltest dich tunlichst davor hüten beide zusammen zu mischen. Eins nach dem anderen!
Fange zunächst an ins Brainstormen zu gehen: kreiere so viele Ideen, wie nur möglich! Alles muss raus! Urteile an dieser Stelle noch nicht darüber, ob eine Idee toll oder umsetzenswert ist. Nein, hau sie einfach raus! Wenn du dich an dieser Stelle schon fragst, ob deine Idee auch wirklich gut ist, dann beginnst du dich selbst zu zensieren und dein kreativer Prozess kommt ins Stocken. Dein Ziel: ein Riesenhaufen an Ideen.

Der Auswahl Prozess

Der Auswahlprozess wird in Künstlerkreisen „kill your babys“ genannt. Klingt krass, oder? Ist es auch. Jetzt geht es darum auszuwählen und die Ideen, die nicht so gut sind weg zu werfen. Das ist gar nicht so einfach; es sind ja deines Geistes Kinder.
Es hat keinen Sinn mittelmäßige Ideen abzuheften, damit du sie später nutzen kannst. Das Projekt entwickelt sich weiter. Und relativ bald schon werden die Ideen aus diesem Stadium veraltet sein. Deshalb: weg damit!

 

 

Aufwand Nutzen Matrix

 

 

Die Auswirkung & Aufwand-Matrix kann zum Beispiel beim Aussortieren der Ideen helfen.

Weiterentwicklung

Nachdem du konsequent aussortiert hast, solltest du dich wieder fokussieren. Schnapp dir die vielversprechendsten Ideen und entwickle sie weiter.

 

Die beste Idee finden

Als der Brainstorming- Prozess beginnt agieren die Teilnehmenden sehr frei und innovativ. Sie wollen dem Kunden ein Angebot machen, seine Bedürfnisse erfüllen und ihm einen Mehrwert bringen, von dem er selbst vielleicht noch gar nichts weiß.
Jeder haut seine Ideen raus. Erik aus dem Verkauf äußert einen wichtigen Gedanken, der zwar noch keine ausgereifte Idee ist, aber alle inspiriert und auf den richtigen Pfad bringt: „Wir sollten identifizieren, welche Ersatzteile am ehesten kaputt gehen“. „ Genau!“ ruft Einkäuferin Dagmar begeistert. – Die haben wir dann einfach an Lager!“. Die Idee kommt ins Rollen. Jeder trägt wechselseitig weitere Details bei – und voilá: a star is born.

Die Lösung

In mehreren Brainstorming- und Auswahlrunden findet das Team eine sehr fundierte, innovative Lösung:
Beim Kunden werden die Ersatzteile definiert, die erfolgskritisch sind. Welche Ersatzteile müssen schnell wieder da sein, so dass für den Kunden möglichst wenig Standzeit und damit kein großer Schaden entsteht? Das sind einige wenige Teile.
Normalerweise werden die Komponenten der Maschinen von Herstellern auf der ganzen Welt hergestellt und es dauert für gewöhnlich lange bis diese hergestellt und ausgeliefert sind.
Gegen eine monatliche Gebühr kann der Kunde diese Teile quasi versichern. SoMaBa garantiert: in weniger als 24 Stunden sind diese Teile wieder eingebaut. Das schaffen sie, indem sie diese Teile schon beim Bau der Maschine mit bestellen und sich ins Lager legen. Die Versicherung des Kunden deckt die Kosten dafür mehr als ab.
Alle sind glücklich mit der gemeinsam entwickelten Idee: Es lässt sich damit Geld verdienen und für den Kunden ist das wichtigste Problem gelöst!
Nicht nur das. In der Entwicklung der Sondermaschinen und im Einkauf der Teile kann dies alles schon berücksichtigt werden, so dass von vornherein weniger Aufwand entsteht.

Eine Menge guter Ideen

Außerdem sind am Wegesrand noch einige andere tolle Ideen für benachbarte Bereiche entstanden, die das Unternehmen für sich nutzen kann.
Tobias ist mehr als zufrieden. Auf die Idee wäre er alleine im Leben nicht gekommen. Und dann noch die anderen Ideen, die dem Team im Laufe des Prozesses eben mal so eingefallen sind. Die wird man sicher später an anderer Stelle noch nutzen können.

 

 

Design Thinking Prototype

 

 

Design Thinking Phase 5: Protype

Ein Prototyp ist eine möglichst einfache Möglichkeit, die Idee beim realen User – dem Kunden – zu testen. Es kann eine Simulation sein oder eine einfache abgespeckte Version eines Produktes oder das Einführen der Idee in einem kleinen Teilbereich statt im ganzen.
Prototypen sind dafür da, um kostengünstig ausprobieren zu können, ob die jeweilige Idee überhaupt funktioniert. Damit kriegst du zu deinem Prototypen eine direkte Rückmeldung seitens des potentiellen Kunden. Anders lässt sich kaum vorhersagen, ob dein Produkt Top oder Flop ist. Es wäre zu kostspielig und zu risikoreich, wenn du das Produkt fertig entwickeln und auf den Markt bringen würdest. Das könnte gehörig schief gehen und würde dich deine Ressourcen kosten.
Wenn dein Prototyp in dieser Phase den Test nicht besteht und beim potentiellen Konsumenten kein Interesse hervorruft – dann weg damit! Und weiter suchen!

Ziel der Prototype Phase:

Ein möglichst lebensnaher Prototyp, den die AnwenderInnen ausprobieren können.

Prototyp versus 5- Jahres Businesspläne

In früheren Jahren hat man viel Risiko auf sich genommen: Im stillen Kämmerlein wurde eine Neuheit entwickelt und dieses Produkt dann auf den Markt gebracht. Dafür gab es fünf Jahres Businesspläne. Und anschliessend schaute man mal, wie es so ankam. Das konnte so laufen, wie vermutet – oder eben auch grandios gegen die Wand fahren. Allerdings gab es dazumal weniger häufig Veränderungen zum Beispiel durch technische Innovationen, so dass man etwas genauere Vorhersagen treffen konnte.
Heutzutage ist es kein kluges Vorgehen alles auf eine Karte zu setzen. Umwelt und Märkte verändern sich zu schnell, als dass man verlässliche Prognosen generieren könnte.

 

 

Prototyp

 

 

Was ist wichtig bei einem Prototyp?

Dein Prototyp sollte den potentiellen Kunden und Kundinnen ein möglichst realistisches Szenario bieten, in dem sie die Idee, das Produkt ausprobieren können. Es geht nicht darum eine Idee nüchtern vorzutragen, sondern darum, dass der Kunde ganz praktisch erleben kann, wie die Idee sich anfühlt und was er damit machen kann.

Wie baust du einen kostengünstigen Prototypen?

Vor einigen Jahren hatten wir, dass berliner team, im Rahmen eines Design Thinking Prozesses die Geschäftsidee einen Coworkingspace zu gestalten. Wir überlegten, wie wir für diese Idee einen Prototypen schaffen könnten. Unsere erste Überlegung war ein Wochenende lang eine Location zu mieten und mit alldem auszustatten, was wir für wichtig und neu hielten. Du ahnst es schon: wir haben sehr schnell erkannt, dass es viel zu teuer wäre.
Deshalb: stelle im Vorfeld eine Hypothese auf beziehungsweise stelle die Frage möglichst genau, die du mittels des Prototypen beantworten möchtest.

Die Hypothese

Was kann so eine Hypothese ein?
Um auf unser Beispiel mit dem Coworkingspace zurück zu kommen – da waren Fragen zum Beispiel: Braucht es einen neuen Coworkingspace? Braucht es einen Coworkingspace der auf die und die Art eingerichtet ist? Braucht es einen Coworkingspace mit den und den Features?
Für den Gegencheck, ob deine Hypothese stimmt, brauchst du vielleicht nicht unbedingt einen ganzen Coworkingspace. Vielleicht reicht schon eine Webseite: gestalte sie und schaue, ob es eine Nachfrage gibt.

 

Fragen an den Prototypen

Das SoMaBa- Team hat eine Hammer Idee gefunden. Wie soll diese Idee jetzt erprobt werden? Sie denken über eine Hypothese nach. Die Hypothese beziehungsweise Frage, die sie stellen: ist unsere Idee für den Kunden so wertvoll, dass er dafür Geld ausgibt? Und auch intern gibt es einiges zu klären: können wir das mit geringem Arbeits- und Kostenaufwand umsetzen?

 

 

Agiles Arbeiten

 

 

Beispiele für Prototypen

Ein polnischer Obstbauer hatte eine Apfelbaumplantage und wollte aus den Äpfeln Saft pressen. Diesen wollte er über eine Webseite direkt an Kunden in Deutschland verkaufen. Um zu prüfen, ob Interesse an seinem Fruchtsaft bestehen würde, schaltete er eine Webseite. Diese war zwar gut besucht, jedoch kaufte kaum jemand bei ihm ein. Bevor er also nur einen einzigen Tropfen Apfelsaft gepresst hatte, hatte er das ganze Projekt schon wieder eingestampft. Keine Kunden, kein Saft. Durch diese realistische Simulation hat er sich sehr viel Kosten, Arbeit und Ärger erspart.
Wenn dein Projekt Produkt ein Programm oder eine App sein soll, dann könntest du zum Beispiel in PowerPoint eine möglichst realistische Oberfläche gestalten. Wenn jemand einen Button klickt, dann geht die nächste Oberfläche auf, so dass User einen Eindruck bekommen, wie dein Programm benutzt werden kann.
Manche Hersteller probieren neue Verpackungen parallel zu den alten Verpackungen aus: es wird einfach beides verkauft. Dadurch gewinnen die Hersteller einen Eindruck, welche Verpackung attraktiver für die Kunden und Kundinnen ist.
Einmal haben wir mit unseren Klienten an einem neuen Prozess gearbeitet. Hier wurde der Prototyp des Prozesses mit Lego Männchen dargestellt. – Und man bekam dadurch ein sehr gutes Gefühl, wie das laufen könnte.

Klein anfangen

Es kann sein, dass dein Experiment scheitert und deine Idee beim Kunden nicht ankommt. Deshalb halte Aufwand und Kosten für deine Prototypen klein. Probiere im Kleinen aus!

 

Der Prototyp

Um auszuprobieren, ob ihre Idee beim Kunden ankommt, ob sie Hand und Fuß hat und sich umsetzen lässt, sucht sich das Team drei Kunden heraus. Es handelt sich um Kunden mit denen in jahrelanger Zusammenarbeit ein vertrauensvolles Verhältnis entstanden ist. Den Kunden wird die Idee der Ersatzteilversicherung dargestellt. Die Kunden werden selbstverständlich darüber informiert, dass SoMaBa einen Prototypen ausprobiert und es wird ihnen angeboten, dies für die neue Maschine kostengünstig auszuprobieren. Sie werden gebeten jeden Gedanken, jede Äußerung ihrer Mitarbeitenden an SoMaBa zu übermitteln. Natürlich werden auch die internen Erfahrungen in diesem Prozess dokumentiert.
Man ist sich einig, die Idee noch nicht bei Neukunden auszuprobieren, um diese nicht zu vergraulen.

 

 

Arbeitsschritte Im Design Thinking

 

 

Design Thinking Phase 6: Test

Jetzt kommt der große Moment! Der Kunde testet, ob die Lösung, die ihr gemeinsam erdacht habt für seine Zwecke taugt.
Gib dem Kunden den Prototypen und lass ihn ausprobieren. Was du keinesfalls machen solltest: quatsche deinen Kunden nicht voll und präsentiere nicht deine geniale Lösung! Auch künftige Kunden sind oft nur auf das angewiesen, was sie in Flyern oder auf einer Website lesen können. Also ist es wichtig, dass die Darbietungsform möglichst realistisch ist und du das unbeeinflusste Feedback des Kunden dazu erhältst.

Das Feedback des Kunden

Im Gegenteil: Bitte den Kunden darum frei auszuprobieren und dabei jeden Gedanken laut auszusprechen. Das können Fragen sein: „Wo drückt man denn hier drauf?“, “Ach und das soll ich jetzt umdrehen?“ Oder Bemerkungen: „Mensch das ist ja prima!“, „Das Ding hier ist voll im Weg“.
Was auch immer es ist, das dem Kunden in den Sinn kommt – für dich sind das alles wertvolle Informationen.
Sammle die Rückmeldungen und auch die originären Gedanken des Kunden, um sie ins Team zu tragen. Und lernt daraus!

Ziel der Test Phase:

Ehrliches Feedback der AnwenderInnen

Interview

Führe ein offenes Interview. Lass die Kunden erzählen!
Dokumentiere, was du hörst.

 

 

Brainstorming

 

 

Die firmeninterne Testphase

Die Testphase geht an den Start.
Zunächst muss sich SoMaBa selbst auf den neuen Prozess einstellen. Es ist sehr spannend intern zu schauen, wie die Abläufe durchgespielt werden können.
Der Vorteil:
Da Menschen aus den unterschiedlichsten Abteilungen zusammen gearbeitet haben, finden die Prozesse jetzt an Schnittstellen statt, an denen früher nicht zusammen gearbeitet wurde. Da die Prototyp-Idee aus dem Unternehmen, von Mitarbeitenden kam – und nicht von oben – gibt es unternehmensintern eine große Akzeptanz. Die Schwierigkeiten, die eine Abteilung mit der Umsetzung haben könnte, wurden im Entwicklungsprozess bereits mitgedacht und Lösungen dafür gefunden. Alle fühlen sich beteiligt.
Der Widerstand gegen diese Umstrukturierung ist gering. Weder Macht-Denken, noch Angst bremsen das Vorhaben. Es herrscht breite Akzeptanz für die Lösungen. Außerdem freuen sich die KollegInnen um ihre Einschätzung gebeten zu werden: Die Mitarbeitenden geben fleißig Feedback, um den Prozess konstruktiv weiter zu entwickeln.

 

Flop oder Top

Wie macht ihr weiter?

Der Praxistest ist durch. Mehrere potentielle Kunden haben euer Produkt getestet und ihre Gedanken dazu mitgeteilt. Jetzt habt ihr einen Eindruck, ob euer Produkt beim Kunden gut angekommen ist. Was habt ihr in Erfahrung gebracht – und welche Aufgaben ergeben sich daraus? Was braucht es noch? Was müsst ihr noch verbessern? Welche neuen Ideen hat der Kunde eingebracht?

„Fail often and early“

– Es kann natürlich auch negatives Feedback geben: Der Prototyp kam nicht an. Die Überzahl der Kunden kann damit nichts anfangen; will dafür kein Geld ausgeben. Auch gut – Dann ab in die Tonne damit!
Und auf in die nächste Runde! Wertet das Ergebnis aus und ballt eure schöpferischen Kräfte; findet neue Ideen!
„Fail often and early“ – aus jedem Scheitern lernt ihr.
Je öfter ein Prototyp getestet wird und in eine neue Optimierungsschleife geht, desto detaillierter werden die technische Nutzbarkeit, die Handhabung, Kernfunktionen und Zusatzfeatures herausgearbeitet.
An dieser Stelle merkst du, warum wir eingangs gesagt haben, dass Design Thinking- Prozesse auch länger dauern können: meist braucht es ein paar Runden mehr, bis man die ideale Lösung für den Kunden gefunden hat. Es ist nicht davon auszugehen, dass gleich beim ersten Wurf die perfekte Lösung an den Start geht.

 

 

Innovation

 

 

Erfolgreiches Design Thinking Ergebnis: Die Idee wird produziert

Die SoMaBa- Testphase läuft.
Das Feedback der drei Testkunden wird eingeholt.
Alles in allem ist die Response positiv. Es gibt einige Verbesserungsvorschläge. Insbesondere bei der Verkaufs-Argumentation gibt es wertvolle Anmerkungen seitens eines Testkunden. Die Rückmeldungen werden eingearbeitet, der Prozess verbessert. Nach einigen Korrekturschleifen sind die Kunden zufrieden.
SoMaBa hat Zeit und Geld in die Entwicklung gesteckt, die Tests sind gut verlaufen. Das Ergebnis ist klar: Die SoMaBa Geschäftsführung beschließt, das Projekt an den Markt zu bringen. – Und es wird ein großer Erfolg!
Sogar Sören aus dem Marketing findet positive Worte und legt sich im Marketing ins Zeug.
Es kommen neue Kunden hinzu, für die die Absicherung ein wichtiger Grund ist bei SoMaBa Maschinen produzieren zu lassen und nicht bei den Mitbewerbern bei denen die Ersatzteil-Beschaffung sehr viel länger dauert.

Das Fazit zum Design Thinking Prozess: Hat es sich gelohnt?

Ralf, Tobias Vorgesetzter lädt Tobias und Dagmar ins Büro ein: „Wenn die Kacke nicht am Dampfen gewesen wäre, dann hätte ich dieses Projekt nie genehmigt. Und jetzt bin ich wahnsinnig froh, dass ihr das so gut gestemmt habt.“ „Ja“, sagt Tobias „Es war schon wahnsinnig aufwändig, aber wenn man sich die Lösung anschaut, dann hat es sich gelohnt.“
Ralf schmunzelt. „Ja, die Lösung ist gut. Aber es ist nicht nur das. Seit dem Projekt weht ein ganz neuer Wind im Unternehmen. Es gab selten so viel Akzeptanz, selten haben alle so gern an einem Strang gezogen. Mehr davon bitte.“
Ralf bietet Tobias, Dagmar und anderen interessierten MitarbeiterInnen an, sich zu Design Thinking ModeratorInnen ausbilden zu lassen. Das lassen sie sich nicht zweimal sagen.
Und wir, das berliner team, freuen uns, derart motivierte TeilnehmerInnen in Design Thinking ausbilden zu dürfen.

 

 

Agiles Mindset

 

 

FAQs – Fragen zu Design Thinking

Soweit so gut. Wir hoffen, dass wir dir Design Thinking näher bringen konnten und deine Fragen zu Anwendung, Hintergründen und Ablauf von Design Thinking beantworten konnten. Damit wir alle Unklarheiten auch wirklich beseitigen können, lass uns hier noch die Fragen zu Design Thinking beantworten, die wir regelmäßig gestellt bekommen beziehungsweise von euch geschickt bekommen haben:

 

Was sind die Design Thinking Regeln?

Ja, es gibt Regeln im Design Thinking. Das sind Grundsätze, die es allen Teilnehmenden einfacher machen und dadurch letztlich zu bestmöglichen Ergebnissen führen. Sie sind im Grunde sehr einfach, lassen sich leicht merken – und sind auch im restlichen Leben sehr nützlich:

Design Thinking Regel 1: Die Masse macht’s!

Haut eure Ideen raus! – Je mehr desto besser!
Warum? Man sagt, dass – Pi mal Daumen – pro zehn Ideen eine gute dabei ist. Bei 100 sind es schon zehn…

Design Thinking Regel 2: Lass dich inspirieren!

Auch die anderen haben super Ideen! Deshalb: lass dich von den Ideen der anderen inspirieren und baue auf ihnen auf!

Design Thinking Regel 3: Bleib fokussiert!

Wer kennt das nicht? Eben noch auf einer prima Fährte gewesen – und dann ist man plötzlich auf einem Nebenschauplatz gelandet… Konzentrier dich auf eure Aufgabe und helft euch gegenseitig, wenn ihr vom Weg ab kommt!

Design Thinking Regel 4: Höre zu!

Klar, wir alle haben gute Ideen, Fragen oder Anmerkungen. Doch Vorsicht! Schnell zerfasert die Aufmerksamkeit und es bilden sich kleine Diskussions- Grüppchen. Das ist nicht zielführend! Deshalb: es spricht immer nur eine/r – und der Rest hört aufmerksam zu.

Design Thinking Regel 5: Halte dich mit Kritik zurück!

Im Laufe des Prozesses stellt sich sowieso heraus, ob eine Idee attraktiv und praktikabel ist. Denn dafür ist der Prozess ja da. Manchmal dauert es auch ein bisschen, bis man die Vorzüge einer Idee verstanden hat. Viele von uns trauen sich mit ihren Ideen nicht vor die Tür, wenn sofort eine Kritik zu erwarten ist. Für die Teilnehmenden bedeutet das: es muss nicht jede Idee sofort bewertet werden. Lass die Idee erstmal stehen. Halte dich mit Kritik zurück!

Design Thinking Regel 6: Arbeite visuell!

In den meisten Fällen sagt eine Skizze mehr als zwei DIN-A 4 Seiten voller Erklärungen. Oder wie es so schön heißt: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Mache es den anderen leicht, deine Ideen zu verstehen und kommuniziere sie so bildlich wie möglich!

Design Thinking Regel 7: Sei mutig und hilf anderen mutig zu sein!

Wenn wir immer nur ausgetretene Wege gehen, dann kommen wir nicht an einem neuen Ort an. Und wenn wir etwas Neues erfinden wollen, dann brauchen wir mutige, wilde Ideen! Geh mutig neue Wege! Und hilf deinen KollegInnen dabei!

Design Thinking Regel 8: Scheitere früh und häufig!

Dinge klappen selten auf Anhieb. Es dauert einfach, bis etwas richtig gut wird. Je früher du scheiterst, desto schneller hast du die Chance es noch einmal zu probieren. Und je öfter du scheiterst, desto mehr kannst du dich umschauen, welche alternativen Möglichkeiten es noch gibt. Eine konstruktive
Fehlerkultur ist das A und O.

 

 

Wie Geht Design Thinking

 

 

Macht es Sinn Design Thinking ModeratorInnen im Unternehmen auszubilden?

Ja. Das macht unbedingt Sinn! Es ist völlig unerheblich, wie groß dein Unternehmen ist – das Mindset, das die Design Thinking Herangehensweise mit sich bringt, ist in fast jeder Situation von Vorteil: diese agile Grundhaltung lässt deine Mitarbeitenden schneller, flexibler und näher am Kunden arbeiten. Ein großer Vorteil in unserer sich schnell verändernden VUCA Welt.
Menschen, die dieses Mindset implementieren können, kann man immer gebrauchen. Vielleicht ist es in deinem Unternehmen nicht nötig, jemanden hauptberuflich für Design Thinking und Agilität einzustellen. Doch ist es schlau, wenn du jemanden im Unternehmen hast, der mit 20-30 % seiner Arbeitszeit Innovationsprozesse begleiten kann.
Manchmal reicht auch erst einmal eine Schulung in agilen Methoden.
Fragt uns einfach, was in eurem Unternehmen passend wäre. Wir bieten Ausbildungen und Workshops digital und in Präsenz an!

 

Müssen die Design-Thinking-Phasen nacheinander durchlaufen werden?

Im Prinzip folgt eine Phase auf die andere; also einen Schritt nach dem anderen. Die Phasen bauen aufeinander auf. Wenn du jedoch beim Durchlaufen einer Phase erkennst, dass du noch nicht alle Informationen hast oder dass deine Idee nicht funktioniert, dann musst du wieder zurück und bei einer früheren Phase ansetzen (also iterativ). Das ist gewollt und im Design Thinking völlig normal. Also: zurückspulen geht immer, vorspulen nicht.
Um das anhand von Beispielen zu erläutern:
  • Ihr entwickelt ein Produkt, seid in der Ideenphase angelangt und merkt, dass ihr in der Phase „Understand“, also dem Verstehen des Problems oder der Fragestellung Wesentliches vergessen habt.
  • Oder: In der Phase „Empathize“, also dann wenn ihr euch mit der angepeilten Kundengruppe befasst, stellt ihr fest, dass eure Ziel- Kundschaft sich radikal verändert hat und ihr in eine andere Richtung arbeiten müsst.
  • Oder: ihr habt den Prototypen entwickelt, er funktioniert nicht und ihr müsst noch mal komplett neu ansetzen.

 

 

Iteration Design Thinking

 

 

Welche Kritik an Design Thinking gibt es?

Klingt ja alles super, aber du hast gehört, dass es auch Kritik an Design Thinking gibt? Ja klar, die gibt es. Was ist es, das bemängelt wird?
  • Design Thinking ist aufwändig: es kostet Zeit und Geld.
  • Es wird oft als Lösung für alle Probleme dargestellt, ist jedoch nur bei Neuentwicklungen passend.
  • Oft wird der Begriff Design Thinking für zweitägige kurz Workshops benutzt. Dabei kann es sich jedoch maximal um eine Einführung handeln, nicht aber um einen ganzen Prozess.
  • Führungskräfte wollen oft die Benefits aus Design Thinking, sind jedoch nicht bereit, genug Zeit zur Verfügung zu stellen.
  • Oft wird Design Thinking im verschlossenen Kämmerchen praktiziert und entfaltet jedoch ohne potentielle Kunden nicht seine Wirkung.
  • Es gibt viele halbgare, selbstgemachte Design Thinking Versuche, die professionellen Standards nicht genügen.
Tim Seitz hat Design Thinking in seinem Buch „Design Thinking und der neue Geist des Kapitalismus“ Design Thinking kritisch unter die Lupe genommen.

 

Welche Methoden unterstützen den Design-Thinking-Prozess?

Oh, da gibt es wirklich viele! Wenn wir sie alle hier genau beschreiben wollen würden, dann müssten wir mindestens einen neuen Artikel schreiben. Vielleicht machen wir das auch. Bis dahin zählen wir dir Design Thinking Tools auf, die im Artikel erwähnt wurden
User Interviews, User Personas, User Stories, Empathy Maps, How might we questions / „Wie können wir…?“- Fragen, Brainstorming, Brainwriting, Skizzen und Diagramme, Crazy 8, die Heat Map, die Aufwand-Nuzten-Matrix, Prototypen…
Auf der Seite https://www.designthinking-methods.com findest du weitere Design Thinking Methoden.

 

 

Was Ist Design Thinking

 

 

Was sind die Paradigmen von Design Thinking?

Diverse und interdisziplinäre Teams

Bringe möglichst viele Sichtweisen ein: Menschen aus verschiedenen Abteilungen, von innerhalb und außerhalb des Unternehmens, mit unterschiedlichen Hintergründen was Geschlecht, Herkunft, Alter, beruflichen Werdegang angeht.

Userzentrierung: König Kunde

Es geht darum, dass der spätere Anwender, die Anwenderinnen ein für sie möglichst brauchbares Ergebnis erhält. Deshalb beziehe User in den Entwicklungsprozess mit ein.

Brainstorming und Auswahl

Divergierendes und konvergierendes Arbeiten
Der erste Arbeitsschritt geht in die Fülle und Breite: finde möglichst viele Informationen und später möglichst viele Ideen! Danach kommt der Arbeitsschritt des auswählen: nimm nur, was wirklich gut ist!

Ideen, die sich erleben und evaluieren lassen

Lass den Kunden durch Prototypen und Tests die Idee direkt erleben und rückmelden, ob die Idee für ihn taugt!

 

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Ergebnis Design Thinking

 

 

Weiterführende Lektüre zum Thema Design Thinking

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Studien zu Design Thinking

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