Führung, Change Management
Innovation – 10 Tipps wie du Innovation in deinem Unternehmen förderst

Innovation – 10 Tipps wie du Innovation in deinem Unternehmen förderst

Jeder wünscht sich ein innovatives Unternehmen. Doch was bedeutet das? Und vor allem: Was kannst du konkret dafür tun? Wir geben dir hier 10 einfach umzusetzende Vorschläge an die Hand, wie du Innovation und Kreativität in deinem Unternehmen fördern kannst:

Innovation im Unternehmen Tipp 1

Gehe konstruktiv mit Fehlern und Kritik um!

Um Neues zu wagen, braucht es Sicherheit: Vor allem die Gewissheit, dass ein Experiment auch schief gehen darf, ohne dass das schwerwiegende Folgen hat. Denn wer hat schon Lust etwas zu wagen, wenn er fürchten muss, dass ihm alles um die Ohren fliegt? Wenn du oder deine Mitarbeitenden sich auf neues Gebiet wagen, kannst du nicht vorher wissen, ob alles wunschgemäß gelingen wird. Du wirrst erst durch „trial and error“ – Versuch und Irrtum – herausfinden können, ob eine Idee funktioniert. Versuch macht klug. Wenn deine Organisation wohlwollend ist und Akzeptanz von Fehlern bzw. Fehlversuchen signalisiert, dann werden deine Mitarbeitenden mutiger. – Insbesondere, wenn deine Mitarbeitenden wissen, dass sogar dann kein Gewitter über ihnen niedergeht, wenn sie mal Geld in den Sand setzen.

Neues auszuprobieren heißt Altes in Frage zu stellen, durchaus auch zu kritisieren. Das kann unbequem sein. Doch gerade hier bieten sich viele Chancen zur Verbesserung, sogar zur Neuerung. Denn schliesslich hat sich jemand Gedanken über ein Produkt oder einen Prozess gemacht – es lohnt sich also hinzuhören. Es könnte eine wertvolle Idee dabei sein! Fazit: In Ihrem Unternehmen sollte konstruktive Kritik nicht nur gestattet, sondern erwünscht sein.

Innovation im Unternehmen Tipp 2

Du brauchst Mitarbeitende, die offen für Neues sind.

Die einen fühlen sich wohl, wenn die Dinge ihren gewohnten Gang gehen, die anderen lieben es, wenn Neues, Aufregendes passiert. Da sind wir Menschen unterschiedlich. Diese Vorlieben sind zum Teil angeboren, zum Teil basieren sie auf gemachten Erfahrungen. Es ist leicht zu verstehen, dass Menschen mit bewahrender Tendenz gut im Erhalten von Bestehendem sind, aber Neuerungen nicht gerade freudig begrüßen.

Willst du jedoch Innovationen fördern, dann ist es wichtig, dass du auch Mitarbeitende in deinen Reihen hast, die Neues schätzen – die sogar danach suchen. Auch hier: Die Mischung macht’s! 30 – 50% der Mitarbeitenden sollten Freude am Neuen haben. Es gibt Unternehmen, die konservativ aufgestellt sind: Der Großteil der Belegschaft liebt Althergebrachtes. Hier wird eine Kulturänderung schwierig. Was tun? Eine Möglichkeit wäre es ganz bewusst eine andere Art von Leuten an Bord zu holen und so nach und nach die Kultur zu verändern. Eine andere Möglichkeit ist die Gründung einer neuen Einheit mit  innovationsfreudigen, aufgeschlossenen Mitarbeitenden.

>>> Lies hier: Recruiting: Wie wir den perfekten Mitarbeitenden gefunden haben.

Ein gutes Beispiel für Innovation im Unternehmen ist Google. Hier Google Dublin:

Foto: google, inc.

Innovation im Unternehmen Tipp 3

Schaffe flexible Systeme!

Das hast du sicher schon ein mal gehört: „Aber das haben wir schon immer so gemacht!“. Der Sprecher möchte eine Veränderung verhindern und so weiter machen wie bisher. Innovativ sein heißt jedoch, nicht an bestehenden Strukturen festzuhalten, sondern sich für Neues zu öffnen. Das gelingt am einfachsten, wenn feste Strukturen – wie zum Beispiel „Immer so machen“- gar nicht erst entstehen. Wie kannst du das in deinem Unternehmen umsetzen? Eine Alternative zu Abteilungen, die über lange Zeiträume bestehen, sind Projektgruppen, die nur für die Dauer eines Projektes zusammen kommen und danach wieder aufgelöst werden. Mitarbeitende, die sich oft auf neue Situationen und Strukturen einstellen, bleiben automatisch flexibel und offen für Neues. Wenn sich die Arbeitsstrukturen häufig wandeln, ist Veränderung systemimmanent. Changemanagement wird unnötig, da Change dann Alltag ist.

Kleiner Zwischentipp: Einfach uns fragen!

Innovation im Unternehmen Tipp 4

Sorge für flexible Hierarchien!

Hierarchien sind soziale Strukturen eines Systems, z.B. eines Unternehmens. Will das System, also das Unternehmen, flexibel bleiben, so empfiehlt es sich, auch die Hierarchien beweglich zu gestalten. Eine Möglichkeit der Umsetzung ist: Ein Mitarbeitender kann zeitweise Führungskraft sein und zeitweise nicht. Somit ist Führung eine Aufgabe, aber kein Status. Auf Symbole, die einen Status anzeigen wie z.B. besondere Firmenwagen oder spezielle Räume, solltest du getrost verzichten. Mit gutem Beispiel ging schon  Anfang des Jahrtausends Regine Stachelhaus, Chefin von Hewlett Packard Deutschland (2001-2008), voran: Sie saß gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden im Großraumbüro. Diese Art der Beweglichkeit fördert Innovation, da sie Offenheit im System fördert.

Innovation im Unternehmen Tipp 5

Begrüße das sichere Risiko!

Innovation ist Risiko: Du weißt nicht, ob etwas dabei herauskommt. Insofern ist es sinnvoll, der Innovation Kapital zuzuordnen, dass nicht zwingend gebraucht wird. So wird diese bereits abgeschriebene Summe als Chance für die Zukunft genutzt. Und sollte das Geld verloren sein, folgt kein dramatischer Schaden. Sunk is sunk. Weg ist weg!

>>> Lies hier: Wie Super-Entrepreneure mit Risiken  und Innovation umgehen.

Innovation im Unternehmen Tipp 6

Belohne Andersdenken, statt Konformität!

Was hilft es, wenn alle Mitarbeitenden offen sind für Neuerungen und ihre Ideen kommunizieren, doch die Führungskräfte diese immer wieder ablehnen? Du siehst – richtig voran geht es nur, wenn auch das Management Neues spannend findet. Das zeigt sich, wenn Sie ein offenes Ohr für die Vorschläge Ihrer Mitarbeitenden haben. Auch wenn die Ideen nicht dem entsprechen, was du dir vorstellst, solltest du deine Mitarbeitenden keineswegs unter Beschuss nehmen. Würdige, dass sie es wagen von ausgetretenen Wegen abzuweichen und Neuland zu erkunden. So stellst du sicher, dass deine Mitarbeitenden auch weiterhin mit ihren Ideen zu dir kommen. Denn: Je mehr Ideen entstehen, desto mehr lohnenswerte sind dabei.

Ein Raum von Google Berlin:

Foto: google, inc.

 Innovation im Unternehmen Tipp 7

Schaffe kreative Freiräume, sowohl örtlich als auch zeitlich!

Um etwas zu gestalten braucht man Raum und Zeit. Stelle dir vor, du sollst in deinem arbeitsintensiven, stressigen Alltag nebenbei auch noch großartige Ideen entwickeln. Du fragst sich vielleicht: „Wann soll ich das noch erledigen?“. Du hast recht – zwischen Tür und Angel finden sich große Ideen eher selten. Räume dir und deinen Mitarbeitenden Zeit ein, die für Projekte genutzt wird, die noch in den Kinderschuhen stecken. Oder nimm Leute in Workshops zusammen, um dort Innovation aktiv anzugehen. Oder stelle Mitarbeitende frei, um innovativ zu sein. Denn wenn Innovationen mit dem Alltagsgeschäft um die Ressource Zeit konkurrieren müssen, gehen die Neuerungen meist leer aus.

Deshalb: Sorge für Kreativ-Zeiten! Damit Innovation Platz in deinem Unternehmen bekommt, braucht es neben kreativen Zeiten auch kreative Räume. Google geht mit seiner Raumgestaltung beispielhaft voran: In den Google Büros finden sich Schaukelstühle, Kicker, Strandkörbe, sogar Ei-förmige Meetingräume oder Pubs für Sitzungen. Auch im Hasso Plattner Institut lädt das Interieur ein, kreativ zu sein: Es gibt Sitzkissen, Stehtische oder man nutzt die freien Flächen, um sich beim Denken zu bewegen. Es steht genug kreatives Werkzeug zur Verfügung. Überall finden sich Malutensilien, Klebezettel- und ja, sogar Legosteine. Wer kann da seiner eigenen Kreativität schon widerstehen?

Probleme mit Kreativität? Wir helfen gern!

 Inspiration – Latein für: inspiratio ‚Beseelung‘, ‚Einhauchen‘, aus in ‚hinein‘ und spirare ‚hauchen‘, ‚atmen‘; vgl. spiritus ‚Atem‘, ‚Seele‘, ‚Geist‘

Innovation im Unternehmen Tipp 8

Lasse Inspiration ins Haus!

Bei Künstlern weiß man es: Sie brauchen Inspiration, um etwas zu erschaffen. Nicht anders ergeht es den Otto-Normal-Kreativen. Auch sie brauchen frischen Wind von außen, statt nur in der eigenen Suppe zu rühren. Inspiration kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Einatmen“ oder „Geist hineinbringen“. Nicht verwunderlich also, dass inspiriert, was den Geist anregt. Einen besonderen Stellenwert hat das (permanente) Lernen. Wenn man sich mit neuen Inhalten beschäftigt, kommen neue Gedanken von ganz allein. Wie könnte Inspiration in deinem Unternehmen aussehen? Das können Vorträge sein, Workshops oder auch Andersdenkende, die sich in deinem Unternehmen präsentieren. Denn Perspektiv-Wechsel sind sehr anregend.

Ein einfacher Weg sich mit anderen Sichtweisen zu inspirieren ist, neue Leute kennenzulernen und sich auszutauschen. Das kennst du sicher auch: du hast dich unterhalten und ein Satz deines Gegenübers hat dich nachhaltig zu neuen Gedanken gebracht. Gönne deinen Mitarbeitenden also eine „mentale Frischzellen-Kur“! Sorge dafür, dass man nicht nur mit den gewohnten Leuten zusammenarbeitet, sondern das die Teams sich mischen – und dass es genügend frischen Input von außerhalb deines Unternehmens gibt. Wo Neues zusammen kommt entsteht Innovation, weil man sich gegenseitig geistig bereichert.

In diesem Sinne laden wir dich herzlich ein zu Inspiration und Austausch in unserer Leadership-Lounge. Treffe Kollegen und erfahre Neues zu Management und Unternehmertum:
Im SEMINARIS CampusHotel Berlin sprechen Redner aus Wirtschaft, Unternehmen und aus der Wissenschaft regelmäßig zu Themen rund um die Unternehmensführung, Mitarbeiterführung und Personalentwicklung.

 Innovation im Unternehmen Tipp 9

Arbeite mit Innovationsprozessen!

Kreative Freiheit schön und gut, aber kann man Innovation nicht auch etwas fokussierter angehen? Gute Nachrichten: Ja, es gibt zahlreiche Techniken mit denen du gezielt auf Innovationen zusteuerst, statt abzuwarten, ob jemandem zufällig etwas einfällt. Strukturierte Innovation braucht Methoden, die funktionieren. Eine davon ist der „Design Thinking“ Prozess, der am Hasso Plattner Institut gelehrt wird.

Eines der Ziele von Design Thinking ist es, möglichst viele Ideen einzusammeln und danach zu prüfen. Es werden sehr unterschiedliche Menschen zusammen gebracht und zusammen arbeitsfähig gemacht, um dann Schritt für Schritt den Innovationsprozess durchlaufen. So hat man gleich viele unterschiedliche Perspektiven. Dazu hört man im Design Thinking Prozess durchaus auch die Meinungen und Perspektiven zufällig interviewter Passanten an. Diese Methode orientiert sich an der Arbeit von Designern, die ebenfalls viele Phasen von Brainstorming, Auswahl und Prüfung durchlaufen, bis sie von der Idee zum fertigen Produkt gelangen.

Innovation im Unternehmen Tipp 10

Feier Neues!

Hier kommt ein Vorschlag, der viel Freude macht: Feiern sie Neues! Gebe Innovationen ein Forum. Ehren den Entwickler einer Idee. Ein Beispiel: Zalando vergibt jedes Jahr bei seinen It- Entwicklern einen Innovationspreis. Der Preis ist dotiert mit einer Woche Freizeit. Doch selbst, wenn es keinen großen Preis gibt – es lohnt sich, das Neue mit einer kleinen Feier zu begrüßen und die Idee bei deinen Mitarbeitenden zu veröffentlichen. Es wird sich dadurch weit mehr kommunizieren, als nur der frisch entwickelte Gedankenansatz selbst: deine Mitarbeitenden können gewiss sein, dass Neues und Innovatives in deinem Unternehmen großen Wert hat. Und natürlich ist die Aussicht auf eine Feier und eine Ehrung ein attraktiver Anreiz, um die eigenen Ideen spielen zu lassen und auch zu äußern. Denn es macht Spaß, ist ungefährlich – und die Belohnung wartet schon!

Wir wünschen dir viel Erfolg bei der Umsetzung!
Hast du Fragen oder Ideen? Wir freuen uns über deine Kommentare.

Die Autorinnen

berliner team - Kassandra Knebel
Kassandra Knebel
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Susanne Grätsch

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