Employer Branding, Change Management
Employer Branding Anleitung: Wie du Mitarbeitende findest & hältst 

Employer Branding Anleitung: Wie du Mitarbeiter findest & halten

Warum Employer Branding heute wichtig ist…

Employer Branding ist hochaktuell; wir werden sehr oft darauf angesprochen.
Kein Wunder – immer mehr Unternehmen kriegen den Fachkräftemangel zu spüren und merken, dass sie dringenden Handlungsbedarf haben. Was in manchen Branchen schon vor einiger Zeit begonnen hat, hören wir immer öfter:
 
 
 

Definition Employer Branding

Employer Branding bedeutet übersetzt die Bildung einer Arbeitgebermarke.
Der Begriff Employer Branding umfasst sämtliche Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen sich als attraktive*r Arbeitgeber*in zu positionieren.
 
 

Warum Employer Branding in Zukunft immer wichtiger wird

 

War for talents

Sicher hast du es schon gehört – es gibt seit einigen Jahren einen gern genutzten Anglizismus für den Fachkräftemangel: den so genannten War for talents. Steven Hankin war der erste, der diesen Begriff 1997 im Rahmen einer Mc Kinsey Studie erwähnte, denn schon damals zeichnete sich ab, dass Unternehmen eines Tages um qualifizierte Fachkräfte würden wetteifern müssen. Der War for Talents betrifft im Übrigen nicht nur Deutschland. Auch international suchen Unternehmen in den verschiedensten Bereichen händeringend Personal. Die Prognosen sind leider schlecht: Es wird zunehmend schwieriger werden Stellen zu besetzen.
Das Wirtschaftsforschungsunternehmen Prognos errechnete in einer Studie aus dem Jahr 2017, dass sich 2030 ein Fachkräftemangel von 3 Millionen ergäbe; im Jahr 2040 sei mit einer Fachkräftelücke von sogar 3,3 Millionen zu rechnen.
 

Die aktuellen Zahlen

Was die aktuelle Marktlage angeht liegen unterschiedliche Berechnungen vor: das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur hat 984 000 sofort zu besetzende Stellen ermittelt.
Die DIHK (Deutsche Industrie- und Handelskammer) gibt an, dass fast 50 % der Unternehmen über Schwierigkeiten klagen offene Stellen zu besetzen. Der Verband schätzt die Zahl der aktuell nicht besetzen Stellen auf 1,6 Millionen.
 

 

Arbeitsvertrag Mitarbeiter.jpg

 

Hintergründe & Ursachen des Fachkräftemangels

Warum ist das so und warum ist keine Besserung in Sicht?
Lass uns einen Blick auf die Ursachen und Hintergründe des Fachkräftemangels werfen bevor wir uns später den Lösungsmöglichkeiten widmen – also den Möglichkeiten, die du hast, um stets qualifizierte Fachkräfte für dein Unternehmen zu begeistern.
 
 

Demographischer Wandel

Eine der Ursachen ist der demographische Wandel. Wir haben diesem wichtigen Thema einen ganzen Artikel gewidmet, wenn du willst, dann lies mal rein – Demographischer Wandel & Fachkräftemangel: Was tun?
Um dir hier kurz einen Überblick zum Thema demographischer Wandel zu geben:
Die geburtenstarken Jahrgänge der so genannten Babyboomer Generation (geboren zwischen 1955 – 1965) gehen in den nächsten Jahren in den Ruhestand. Sie hinterlassen personelle Lücken, die die folgenden Generationen zahlenmäßig nicht füllen können, denn es werden immer weniger weniger Kinder geboren. Seit 1972 sterben jährlich mehr Deutsche, als auf die Welt kommen. In den Ländern der westlichen Welt verhält es sich ähnlich.
Allerdings kommen in Deutschland besonders wenig neue Menschen auf die Welt: Es sind 1,5 Kinder pro Frau. Im Vergleich: in Frankreich sind es 2,1. Das heißt, es gibt immer weniger Nachwuchs; es sind einfach immer weniger Menschen da, die vakante Stellen besetzen könnten.
 
 

Akademisierung

Eine weitere Ursache für den Mangel an Fachkräften ist die zunehmende Akademisierung. Noch vor 20 Jahren kamen auf jeden Studierenden zwei Auszubildende. Heute hat sich das Verhältnis angeglichen. Das gibt klare Hinweise darauf in welchen Berufsfeldern schon heute verstärkt, teils sogar in dramatischem Ausmaß, der Nachwuchs fehlt.
 
 

 

Akademisierung
 

 

Fachkräftemangel: Besonders betroffene Branchen

Handwerk

Vielleicht hast du in letzter Zeit auch schon mal länger auf einen Handwerker gewartet? Und wenn der Handwerker dann endlich kam, hat er sein Leid geklagt, dass er keine Auszubildenden findet? Kein Wunder – die meisten jungen Leute wollen Abitur machen. Handwerkliche Berufe sind besonders betroffen vom Fachkräftemangel. Denn Berufe, die technische, die praktische Kompetenz brauchen, in denen vielleicht schwere körperliche Arbeit verrichtet werden muss und in denen es mitunter dreckig wird, sind unbeliebt.
Ein weiteres Beispiel ist hier der Automobilbereich: Mechatroniker sind derzeit kaum zu finden.

Mit uns wirst du zum attraktiven Arbeitgeber!

 

Pflege, Service, Bildung

Auch in den Gastronomischen Berufen, in Medizin (Ärztemangel) und Pflege (Pflegenotstand), in der Bildung (Lehrermangel) wird verzweifelt nach Unterstützung gesucht.
Nicht nur Auszubildende oder Arbeitnehmer mit einer Ausbildung werden gesucht, sondern auch Mitarbeitende, die eine akademische Bildung genossen haben. – Doch auch die sind in einigen Bereichen Mangelware.
 

MINT Berufe

Als besonders betroffen gilt hier der IT-Bereich. IT-ler scheint es niemals genug zu geben, sie werden immer gesucht.
Der MINT-Report des IW (Institut der deutschen Wirtschaft) befasst sich mit dem Arbeitsmarkt für Berufe in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Laut des MINT-Reports fehlen in den MINT-Berufen derzeit 237.500 Fachkräfte.
 
 
 

 

Fachkräftemangel Mechatroniker
 

Faktor Qualifikation

Qualifikation ist ein Schlüsselfaktor. Im Sektor der gering qualifizierten Arbeitnehmer stellt sich die Situation teilweise anders dar: Durch Digitalisierung und Automatisierung fallen einige Stellen weg oder erfordern ein Umlernen seitens der Arbeitnehmer. Dort werden die Stellen künftig weniger.
Lesen Sie hierzu unsere Artikel
 
 
 

Niedriglohnsektor

Auch in Berufen, die wenig Qualifikation erfordern, klagen Unternehmen darüber, Stellen nicht oder erst nach sehr langer Vakanz besetzen zu können. Beispiele sind hier: Müllabfuhr, gastronomischer Service, LKW- Fahrer. Die DIHK gab an, dass in der Gastronomie 62 % der Unternehmen, im Straßengüterverkehr 63%, im Sicherheitssektor 78% und im Bereich Leiharbeit sogar 83% der Unternehmen offene Stellen zwei Monate nicht besetzen können, da es an qualifizierten Bewerber*innen mangele.

Gegenstimmen

Wir wollen dir die Debatte dazu nicht vorenthalten:
Eric Seils, Sozialforscher der Böckler-Stiftung stellt infrage, ob es sich hierbei um einen Mangel an Fachkräften handelt. Die meisten dieser Berufe, können auch mit wenig Qualifikation ausgeübt werden. Zur Fachkraft braucht es eine mindestens zweijährige Ausbildung. In den Niedriglohnbranchen, in denen „weit unterdurchschnittliche Anforderungen an die Qualifikation gestellt werden“ sei, so Seils, ein Arbeitskräftemangel unwahrscheinlich. In diesen Branchen werde schlecht bezahlt, die Fluktuation sei groß und das erkläre die Zahlen der DIHK.
 

Fazit

Es gibt kaum Unternehmen, die konstant alle Stellen besetzen können.
Der Fachkräftemangel zieht sich letztlich durch alle Firmen, auch wenn einige früher oder stärker betroffen sind.
Diese Entwicklung war schon lange abzusehen. Gut für die Unternehmen, die sich vorbereitet haben und sich für die wenigen Fachkräfte rechtzeitig attraktiv positioniert haben.
 

 

Fachkräfte MINT Berufe

 

Arbeitnehmer-Markt

Der Markt verändert sich: Bisher hatten wir einen Arbeitgeber-Markt, also einen Markt in dem viele Bewerber auf eine offene Stelle kommen und Arbeitgeber sich aussuchen können mit wem sie zusammen arbeiten möchten. Doch die Machtverhältnisse ändern sich in Richtung Arbeitnehmer-Markt. Das heißt es gibt viele offene Stellen zwischen denen ein Arbeitnehmender wählen kann. Unternehmen bewerben sich bei den raren potentiellen Mitarbeitern. Und letztere suchen sich aus, was für sie und ihre Bedürfnisse am besten passt.
 
 
 

Was Sie sich fragen sollten

Die Frage ist, wie Unternehmen auf diesen Vorzeichenwechsel reagieren können.
Zunächst einmal solltest du dich fragen, was den Arbeitnehmenden dazu bewegen könnte, sich für dein Unternehmen zu entscheiden.
  • Was hast du dem potentiellen Mitarbeitenden anzubieten? Was ist das Körbchen, dass du ihm oder ihr hinstellst?
  • Und natürlich – und da sind wir beim Employer Branding – wie attraktiv ist dein Unternehmen?
  • Was sorgt dafür, dass Menschen gerne bei dir arbeiten oder arbeiten wollen?
  • Wie ist der Ruf deines Unternehmens am Markt?
 

 

War for talents, Fachkräfte

 

 

Was Mitarbeitende heute wollen

Potentielle Mitarbeitende schauen heute sehr genau hin, an wen sie sich binden wollen. Sicherlich ist gute Bezahlung ein Argument dafür eine Stelle anzunehmen, doch ist Geld heutzutage nicht mehr alles. Laut einer Studie der Manpower Group sind für 64% der Deutschen eine gute Arbeitsatmosphäre und sinnvolle Inhalte wichtiger als ein dickes Gehalt.
Für Arbeitnehmende werden außerdem die Themen Freizeit, Ausgleich Home-Office zunehmend wichtiger.
 

Unternehmenskultur als Entscheidungsfaktor

Besonders wichtig jedoch ist die Unternehmenskultur, also die Frage:
„Fühle ich mich wohl am Arbeitsplatz? Will ich dort einen großen Teil meiner Zeit verbringen?“
Einige Faktoren sind hier:
  • Wie wird geführt?
  • Welche Hierarchien gibt es?
  • Wie ist das Miteinander?
  • Wie werden Entscheidungen getroffen?
  • Wird die Arbeit wertgeschätzt und wie zeigt sich das?
  • Wie wird kommuniziert?
  • Gibt es weitere Annehmlichkeiten?
Mitarbeiterzufriedenheit Unternehmen

Generationen

Die Frage nach der Stimmung im Unternehmen ist deutlich in den Fokus gerückt. Besonders die Mitglieder der Generationen Y und Generation Z legen darauf immer größeren Wert. Generell haben sich die Ansprüche jüngerer Menschen an die Gegebenheiten in ihrem Erwerbsleben stark verändert.
Zu den unterschiedlichen Vorlieben und Herangehensweisen der Generationen haben wir berichtet:
 
 
Es lohnt sich also in jedem Fall einen Blick auf die eigene Unternehmenskultur zu werfen!
Denn nur wenn du weißt, was dich für Mitarbeitende attraktiv macht und womit du diese begeistern kannst, wirst du neue Mitarbeitende finden und binden und die alten halten.
Insofern ist Employer Branding ein riesiges Thema bei dem immer mehr Unternehmen aufhorchen und realisieren, dass sie hier dringenden Handlungsbedarf haben.
 
Dem Thema Unternehmenskultur haben wir einen sehr ausführlichen im Artikel gewidmet.
 
 

 

Agile Methoden

 

 
 

Employer Branding: Vom Recruiting zum Marketing

Früher war die HR Abteilung, der Recruiter in der Verantwortung den Kontakt zu potentiellen Mitarbeitenden herzustellen. Um die frohe Kunde der anstehenden Vakanz zu verbreiten wurden meist Stellenanzeigen in Zeitungen und Jobplattformen geschaltet. Daraufhin wurden die vielversprechendsten Bewerber eingeladen und der oder die Passendste unterschrieb schlussendlich den dargebotenen Vertrag.
Die Zeiten haben sich verändert: Heute braucht es jemanden, der ein Markenbild, eine Arbeitgebermarke aufbaut. Marketing ist nicht mehr ausschliesslich nötig, um Produkte zu verkaufen. Heute ist Marketing für den Arbeitsmarkt mindestens genau so wichtig. Die Außendarstellung deines Unternehmens, das Employer Branding, hat direkten Einfluss darauf, wer sich bei dir auf eine Stelle bewirbt. Dies ist eine völlig neue Entwicklung.
 
 
 
 

Die Ziele des Employer Brandings

 
Letztlich wird das Employer Branding eingesetzt, um Mitarbeitende zu gewinnen und das Recruiting zu unterstützen.
Ein weiterer Punkt ist die Mitarbeitendenbindung.
Und natürlich schärft das Employer Branding das eigene Unternehmsprofil und hilft zugleich, dieses systematisch und strategisch zu verbessern.
 

Das authentische Abbild deines Unternehmens

Doch Employer Branding zielt durchaus nicht nur auf den Arbeitsmarkt; es geht nicht darum einfach die Werbetrommel zu rühren und lautstark anzukündigen, welch ein wundervolles Unternehmen du doch bist. Es geht darum, tatsächlich auch das wundervolle Unternehmen zu sein, das du mit deiner Arbeitgebermarke, deinem Employer Brand versprichst.
Statt nach außen das positive Bild des Unternehmens aufzubauen und zu propagieren, ist dein Ziel dein Unternehmen im Inneren so positiv aufzubauen, dass das nach außen gezeigte Bild auch authentisch ist. Du ahnst es – das erfordert natürlich wesentlich mehr als bloß eine Social Media Kampagne mit einem nettem Video.
 

Walk your talk

Es verhält sich ähnlich, wie bei der Werbung für ein Produkt: Wenn ein Touristikunternehmen mit wunderschönen Bildern von Strand und Palmen wirbt, im Netz jedoch enttäuschte Urlauber von Kakerlaken und altem Frittierfett berichten, dann werden die Kunden allmählich rar.
Das heißt, wenn du ein Produkt aufgrund seiner hohen Qualität bewirbst, solltest du auch dafür Sorge tragen, dass das Produkt diesen Ansprüchen gerecht wird. – Denn sonst laufen dir enttäuschte Kunden davon und berichten im Internet und auf ihren Social Media Kanälen darüber. Das wäre schlecht für dich und den Kunden, quasi eine klassische Loose-Loose Situation.
 
 

 

Mitarbeiterbefragung

 

 

Riskiere keinen Mitarbeiterwechsel

Nur dass deine Kunden in diesem Fall deine Mitarbeitenden sind. Und wie du sicher weißt, kosten Mitarbeiterwechsel viel Zeit und Geld. Zwischen den ersten Aktionen des Recruitings über die beträchtliche Zeit der Einarbeitung bis zur tatsächlichen Performance vergehen Monate, in denen deine Mitarbeitenden viel zusätzliche Arbeit auf sich nehmen müssen und ihre eigentliche Arbeit nicht richtig machen können.
Verlierst du also einen Mitarbeiter, weil sich deine vollmundigen Ankündigungen ein attraktiver Arbeitgeber zu sein binnen kurzer Zeit schon als haltlose Behauptung entpuppen, dann zahlst du ordentlich drauf – und musst von vorn beginnen. Und nicht nur das – der enttäuschte Mitarbeitende wird über seine frustrierende Erfahrung mit deinem Unternehmen berichten; vermutlich unter anderem auch im Internet auf Plattformen, die sich potentielle Mitarbeitende anschauen, um sich zu informieren, ob du tatsächlich ein attraktiver Arbeitgeber bist…. Loose-Loose.
Employer Branding wirkt nach innen und nach außen. Arbeitgeberattraktivität muss erst innen hergestellt werden, bevor sie nach außen kommunizierbar ist.
 

 

Führung Meeting Leitbild

Wann ist ein guter Zeitpunkt für Employer Branding?

 

 
Wann machen sich die meisten Unternehmen Gedanken um das Thema Employer Branding? Richtig! Dann, wenn es schon Probleme gibt; meistens einen personellen Engpass.
Hörst du in deinem Unternehmen Aussagen wie „Wir kriegen keine neuen Mitarbeitenden“ oder „Unsere Mitarbeitenden laufen uns weg“, „Wir müssen echt was tun“? – Dann weißt du, dass diese Aufgabenstellung schon viel früher hätte angegangen werden müssen, aber lange verschlafen wurde.
Vorausschauende, wachsame Führungskräfte erkennen, dass der Start von Employer Branding Maßnahmen weit früher erfolgen sollte. Sie machen sich lange bevor der Engpass eintritt schon Gedanken darüber – und werden aktiv. Sie betrachten es als wichtige Aufgabe, dass Personal gerne zu ihnen kommt, gerne bleibt und motiviert am gemeinsamen Ziel arbeitet.
Also warte nicht bis sich Probleme zeigen, sondern lege los!
 

Dein Ziel

Wie kommst du also dahin, dass deine Mitarbeitenden sagen: „Ja, wir sind ein tolles Unternehmen, ich bin hier gerne, ich fühl mich hier wohl!“ ?
Wir geben dir nun 12 Schritte an die Hand, wie du ein attraktiver Arbeitgeber wirst und wie du dein Employer Branding gestalten kannst.
 
 
Meeting Werte Kultur
 

Die 12 Schritte zum Employer Branding

 
 
  1. Analyse: Wie werden wir gesehen?

Wo sollst du denn nun anfangen?

Die Antwort ist einfach: da wo du bist. Und um das festzustellen, willst du eine Analyse starten bevor du weitere Schritte einleitest.
Und was genau soll analysiert werden?
Finde heraus wie du von deinen Mitarbeitenden und von potentiellen Mitarbeitenden gesehen wirst: Wie attraktiv finden deine Mitarbeitenden deinen Arbeitsplatz? Welchen Eindruck macht dein Unternehmen auf dem Arbeitsmarkt?
 
Dein Gefühl in Ehren… aber was denken deine Mitarbeitenden?
Du denkst „Ja na, das kann ich ungefähr einschätzen“? – natürlich hast du das im Gefühl. Und dennoch: Wenn du die Menschen befragst, die es wirklich betrifft, dann kommen noch so manche Informationen zutage, an die du nie gedacht hättest. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass deine Mitarbeitenden dir im Alltag nicht direkt ins Gesicht sagen, wo der Schuh drückt; dass sie sich aber in einer anonymen Analyse oder zumindest in einem Interview sehr viel offener äußern.
 
Du weißt ja, wie wichtig es ist von deinen Kunden Feedback zu kriegen. Nur so kannst du auf deren Wünsche wirklich eingehen. Gewöhne dich also an den Gedanken, dass das Feedback deiner Mitarbeitenden genauso wichtig für dein Unternehmen ist. Denn wenn du die Arbeitsbedingungen deiner Mitarbeitenden optimieren willst, musst du deren Sichtweise auf die Arbeitsbedingungen natürlich miteinbeziehen. Du siehst – eine Analyse lohnt sich allemal!
 

 

Team Meeting Werteprofil

 

Die Mitarbeitendenbefragung: Wie sehen uns unsere Mitarbeitenden?

Kleine Unternehmen
Dein Unternehmen ist sehr klein? Du denkst, dass eine groß angelegte Analyse nicht passt?
  • Na, dann interview deine Mitarbeitenden selbst – oder lasse sie besser durch jemanden interviewen, idealerweise einen „Unparteiischen“. Geeignete Fragen findest du weiter unten.
  • Suche im Netz. Finde heraus, wie ehemalige Mitarbeitende oder Bewerber die Zusammenarbeit oder Interaktion mit dir empfunden haben!
 
Größere Unternehmen
Ist dein Unternehmen etwas größer? Dann lohnt sich eine Mitarbeitendenbefragung. Hier solltest du die Zufriedenheit mit, sowie die Loyalität zum Unternehmen abfragen. Entsprechende Fragenkataloge existieren bereits. Dafür wurde intensiv eruiert, welches die Aspekte sind, die auf das Thema Mitarbeitendenzufriedenheit einzahlen.
 
 

Fragen für eine Mitarbeitendenbefragung

Was also ist wichtig dafür, dass deine Mitarbeitenden gerne in deinem Unternehmen arbeiten? Hier einige Beispiele für Fragen.
  • Vertrauen in die Geschäftsleitung
  • Die direkte Führung ist ein ganz wesentliches Kriterium
  • Der Glaube an den Erfolg des Unternehmens
  • Die berühmte Frage: „Würdest du das Unternehmen weiterempfehlen?“
  • Die Kommunikation im Unternehmen
  • Fühlen sich deine Mitarbeitenden gefragt? Will man ihre Meinung wissen, will man ihre Ideen hören?
  • Wie schätzen die Mitarbeiter ihre Karrierechancen im Unternehmen ein und wie sehr fühlen sie sich gefördert?
  • Wie zufrieden ist der Mitarbeiter mit seinen Arbeitsbedingungen?
  • Und wie sehr erfüllt ihn die Aufgabe, die er derzeit ausführt?

 

Team Meeting Werte

 

 

Ganz wichtig: Nach der Mitarbeitendenbefragung – Veränderung!!!

Eine Mitarbeitendenbefragung aufzusetzen ist gar nicht schwer. Viel schwieriger wird es, sich damit auseinanderzusetzen, wie man mit den Ergebnissen umgeht. Denn fragen, wie es den Mitarbeitern geht und dann nicht entsprechende Veränderungen einzuleiten wirkt eher demotivierend.
Stell dir vor, du sitzt in einem Taxi in dem die Aircondiotion dich mit unangenehm kalten 15°C anpustet. Dein Taxifahrer fragt dich, ob die Aircondition für dich angenehm ist, du äußerst dein Unbehagen – und dein Taxifahrer sagt „Aha“ – und ändert nichts. Wie würdest du dich da fühlen?
Also lasse deine Mitarbeitenden nicht auflaufen!
 

Was tun nach der Mitarbeiterbefragung?

Die Fragen, die du dir hier stellen willst:
  • Was machen wir mit den Ergebnissen?
  • Wie verkünden wir sie? – denn natürlich wollen deine Mitarbeitenden wissen, was herausgekommen ist.
  • Wie arbeiten die Teams und ihre Führungskräfte mit den Ergebnissen nachher weiter, so dass auch wirklich was passiert?
 
Denke dran: Nichts ist destruktiver als deine Mitarbeitenden zu befragen, diese nehmen sich die Zeit, sprechen offen und nichts passiert – und ein Jahr später fragst du noch einmal. Dies ist nicht nur sinnlos und zudem zeit- und kostenaufwändig; es ist weit schlimmer: es wird deine Mitarbeitenden nachhaltig demotivieren. Denn denen ist klar: „Jetzt weiß das Unternehmen wie es uns geht, es weiß was zu tun ist – und tut trotzdem nichts.“ Deine Arbeitgeberattraktivität würde gründlich Schaden nehmen…
 
 

Wie werden wir auf dem Arbeitsmarkt gesehen?

Natürlich kannst du auch hier Befragungen durchführen lassen. Doch auch das Netz gibt mittlerweile recht gut Auskunft darüber, wie Mitarbeitende dein Unternehmen bewerten. Im allgemeinen lässt sich feststellen: Je größer dein Unternehmen ist, desto deutlicher gibt es Resonanz.
Ein möglicher Indikator ist die Plattform Kununu:
Auf Kununu gibt es einen Wert, an dem du gut ablesen kannst, wie die Resonanz des Marktes und auch die deiner Mitarbeitenden ist.
Einige Unternehmen betreiben hier Marktbearbeitung: Sie regen zufriedene Mitarbeitende an, ihre Zufriedenheit auf Plattformen wie kununu auch kundt zu tun. Das kannst auch du tun! So verbessern sich deine Werte und tragen dich im Ranking weiter nach oben! – Ganz so wie es mit Produkt- und Servicebeurteilungen im Netz schon lange gehandhabt wird.
 

 

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  1. Strategie: Wie wollen wir gesehen werden?

 

Leitbild, Werte, Führungsleitbild

Auf der Webseite fast jedes größeren Unternehmens finden wir ein Leitbild, Werte, manchmal auch ein Führungsleitbild. Oft werden diese Texte von externen Marketing-Agenturen verfasst und haben wenig mit dem realen Alltag im Unternehmen zu tun. Mit blumigen Worten wird der Eindruck einer idealen Unternehmenskultur proklamiert. Dies klingt meist ähnlich unauthentisch wie ein Werbeclip, ist aber selten annähernd kreativ. Die Frage ist – was nutzt so etwas eigentich? Die Antwort: Nichts.
 
Wenn du das grandiose Leitbild und die unglaublichen Vorzüge deines Unternehmens lobpreist, diese aber nicht mal homöopathisch vorhanden sind – meinst du nicht auch, dass das irgendwem auffällt?
Wenn du dich deiner Werte immer nur dann erinnerst, wenn du gerade die Hochglanzbroschüre mit deinem tollen Employer Brand aus der Schublade zauberst, um einen Bewerber anzulocken, dann gibst du etwas vor, dass du gar nicht bist. Und das merken deine Mitarbeitende. Ein Leitbild, das auf der grünen Wiese von einigen wenigen formuliert wird, am besten noch von einer externen Marketingagentur, birgt Gefahren: Deine Mitarbeitenden lesen das und finden sich da überhaupt nicht wieder. Hier entstehen Konflikte. Halte auch, was du versprichst!
 
 

Gemeinsames Leitbild

Ein Leitbild als solches ist eine durchaus feine Sache; es bietet den Menschen im Unternehmen Orientierung, ganz besonders gilt dies für die Führungskräfte und für die Geschäftsleitung.
Es braucht einen Kompass: Wie wollen wir uns denn miteinander verhalten? Was für eine Kultur wollen wir haben? Und da ist eine Absichtserklärung durchaus sinnvoll.
 
Entscheidend ist hier, wie kommt man zu einem Leitbild? Die klare Antwort: Am besten gemeinsam! Das entbehrt nicht einer gewissen Logik: Wenn du gemeinsam erarbeitest, wie du dich verhalten willst, dann ist es wahrscheinlicher, dass sich alle auch tatsächlich daran halten, als wenn sie davon irgendwann mal in einer Werbebroschüre gelesen haben. Und nur wenn es eine Vision von allen ist, wenn Mitarbeitende sich wirklich daran orientieren, dann ist es auch authentisch.
Zudem ist schon der gemeinsame Weg bis zur Formulierung dessen, was das Team will und was es braucht für Team und Unternehmenskultur im besten Sinne förderlich.
 
 

Anforderung an die Führung

Von der Führung sollte klar erwartet werden, dass sie das gemeinsame Leitbild trägt und aktiv unterstützt. Sie sollte daran gemessen werden, ob sie hier Vorbildfunktion hat und die gemeinsame Vision in ihr Handeln integriert; sich also vom Leitbild auch leiten lässt.
Und auch die Mitarbeitenden sind gefordert ihre Vision in ihrem Miteinander, in ihrer Kommunikation zum Leben erwecken. Nur so wird das Leitbild präsent und lebendig und ist wirklich im Unternehmen implementiert. Und zwar so, dass sich das auch nach außen transportiert.
 
Ein gemeinsam erarbeitetes Leitbild, das gelebt wird und Orientierung gibt, kann eine sehr starke Zugkraft entwickeln!
 

 

Werte implementieren

 

 
  1. Das Werteprofil: Innere und äußere Werte

Du hast dich entschlossen, ein zugkräftiges Leitbild zu entwickeln? Wunderbar. Was ist nun zu tun? Wie musst du hier weiter vorgehen?
Es gibt verschiedene Aspekte, die grundlegend für ein Leitbild sind; zunächst einmal geht es um Werte.
 

Das Außen – Die Umwelt des Unternehmens

Was fordert die Umwelt deines Unternehmens von dir? Der Markt auf dem du arbeitest gibt dir verschiedene Werte vor, damit du dort erfolgreich sein kannst.
Was heißt das? Zum Beispiel braucht ein sich schnell verändernder Markt mit sich ebenfalls schnell verändernden Kundenwünschen ein Unternehmen, das schnell und flexibel handeln kann. Hier ist Flexibilität ein hoher Wert. Für dein Unternehmen heißt das, dass deine Mitarbeitenden einen großen Entscheidungsspielraum brauchen, um dieser Flexibilität überhaupt gerecht werden zu können. In anderen Branchen wiederum braucht es Werte wie Qualität und Sicherheit. Diese Werte unterscheiden sich, je nachdem in welchem Bereich, in welcher Branche du tätig bist.
 

Die inneren Werte – Die Mitarbeitenden

Ein weiterer Aspekt sind deine Mitarbeitenden. Was brauchen diese, um sich in deinem Unternehmen wohl zu fühlen? Hier geht es darum, die Meinung deiner Mitarbeitenden mit einfließen zu lassen.
Um ein Werteprofil zu erstellen ist eine Mitarbeitendenbefragung von Nöten. Diese kann man sowohl elektronisch angehen oder mit unserem eigens dafür entwickelten Kartenspiel für Gruppen.
 
 

 

Mitarbeiterbefragung Unternehmenskultur

 

Das Werteprofil

Was wird in einem Werteprofil ermittelt?

1. Die Werte deiner Mitarbeitenden

Deine Mitarbeitenden – was brauchen sie? Was sind die persönlichen Werte deiner Mitarbeitenden? Wir sind der festen Überzeugung, dass Mitarbeitende, die ihre Werte im Unternehmen nicht wieder finden, sich dort nicht wohl fühlen und deshalb auch nicht lange im Unternehmen bleiben. Zumindest werden sie innerlich kündigen, was für dein Unternehmen noch ungünstiger sein kann. Laut der Gallupstudie 2018 machen 71% der Mitarbeitenden lediglich Dienst nach Vorschrift. Aktuelle Berechnungen ermittelten, dass die innere Kündigung von Mitarbeitenden einen jährlichen, volkswirtschaftlichen Schaden von bis zu 103 Milliarden Euro verursacht. Die Werte der Mitarbeitenden sind eine sehr wichtige, nicht zu unterschätzende Größe. Es sind schließlich deine Mitarbeitenden, die dein Unternehmen tragen.

 

2. Der Ist- Zustand deiner Werte im Unternehmen

Als nächstes gilt es zu betrachten, wie deine Mitarbeitenden dein Unternehmen gerade sehen. Wie erlebst du dein Unternehmen im Moment?
Passt der aktuelle Zustand mit den Werten der Mitarbeitenden zusammen? Sind die Werte deiner Mitarbeitenden zum Beispiel eher Teamgeist und Gemeinschaft, doch erleben sie die Situation im Unternehmen eher als wettbewerbsorientiert, dann hast du durch diese Differenz schon mal einen guten Anhaltspunkt, wo deine Reise hingehen kann. Der Vergleich des Soll und des Habens im Bereich der Werte ist immens wichtig.
 

 

Lass uns zusammen eure Werte herausfinden!

Change Wandel Kultur

 

3. Die Anforderungen an die Werte deines Unternehmens

Natürlich stellt sich dann auch noch die Frage, wie die Mitarbeiter die Anforderungen des Marktes erleben. Was ist wichtig, um auf den entsprechenden Märkten zu bestehen? Welche Werte braucht es hier?
 
 
Ein Werteprofil beinhaltet die Antworten auf diese drei Fragen. Damit erreichst du einen Ausgangspunkt für den anstehenden Prozess und kannst dich klar orientieren, wie es um deine Unternehmenskultur im Moment bestellt ist.
 

Artikel zum Thema Werte

Wenn du erfahren möchtest, wie ein Werteprofil im Detail erstellt wird, dann lies bitte unseren Artikel
 
Mehr zum Themenbereich Werte findest du hier:
 
 
Wir sind dir sehr gerne bei der Erstellung deines Werteprofils behilflich!
 

  1. Value Statement und Purpose (Why)

 

Value Statement

Hast du erst einmal ein Werteprofil erstellt, dann kannst du im nächsten Schritt daraus ein Zielbild formulieren.
Bewährt hat sich hier, die Ergebnisse des Werteprofils in Worte zu fassen. Also: Was sind Verhaltensweisen, die die Werte ausdrücken, die zu deinem Unternehmen und zu deinen Mitarbeitenden passen?

Beispiel Nachhaltigkeit

Ist zum Beispiel Nachhaltigkeit ein zentraler Wert in deinem Unternehmen, so sind Verhaltensweisen die dazu passen Müllvermeidung, Mülltrennung, nachhaltiger und bewußter Einkauf von Rohstoffen, das Verwenden von Recycling- Produkten, Spenden an entsprechende Organisationen, Ökostrom, Energiesparmaßnahmen, klimafreundliche Transportkonzepte.
 

Beispiel Flexibilität

Wenn Flexibilität ein hoher Wert ist, dann fragst du dich, ob deine Mitarbeitenden das leisten können: Sind sie mit genug Entscheidungskompetenzen ausgestattet, um schnell, flexibel und ohne lange bürokratische Anfragen entscheiden zu können? Wie steht es um das Empowerment der Mitarbeitenden? Gibt es selbstorganisierende Strukturen in deinem Unternehmen? Wie funktioniert ihr Projektmanagement? Gibt es in deinem Unternehmen bereits agile Prozesse? Wie lange dauert es, bis du Kundenanfragen bearbeitet hast? Wie lange dauert es, bis neue Ideen umgesetzt werden? Hast du die Möglichkeit flexiblere Lieferantenverträge in Anspruch zu nehmen?
 
Lege gemeinsam mit deinen Mitarbeitenden vier bis sieben Werte zugrunde und definiere entsprechendes Verhalten!
 
 

 

Mitarbeiterzufriedenheit

 

 

Purpose / Why

Ein weiterer Aspekt, der immer wichtiger wird ist das Warum, auch Purpose oder Why genannt. Hier geht es um den Sinn „Warum gibt es unser Unternehmen?“ oder „Wozu machen wir das?“. Immer mehr Menschen wollen Sinn in ihrer Arbeit erkennen; und zwar einen Sinn, der über die bloße Geldbeschaffung hinausgeht. Es zeigt sich, dass Unternehmen, deren Sinn auf der Ebene der Menschlichkeit oder auf der Ebene Nachhaltigkeit auch wirklich erkennbar ist, den meisten Zulauf haben. Wenn du ein solches Ziel tatsächlich verfolgst und weißt, für welchen höheren Sinn und Zweck du als Unternehmen arbeitest, dann ist das nicht nur an sich sinnvoll, sondern zieht auch Mitarbeitende an.
 
 

Der Prozess

Im Prozess sprichst du darüber: „Was ist uns wichtig? Was wollen wir erreichen? Wie können wir es formulieren? Welche Verhaltensweisen gehören für uns dazu?“
Um das Value-Statement und das Why zu definieren lade viele Mitarbeitende, zumindest aber eine Auswahl von Mitarbeitern aus allen Bereichen ein. Natürlich kannst du dies auch nur wenigen Leuten überlassen, doch du würdest einiges verschenken, wenn du lediglich die Geschäftsführung einbindest und am Ende den Mitarbeitenden die Ergebnisse einfach vorsetzt.
Holen dir die Meinung deiner Mitarbeitenden ab! Wenn du miteinander über deine Kultur sprichst, so ist dies schon der erste Schritt eines kulturbildenden Prozess!

Welutions schaffen!

Wenn du 250.000 Mitarbeiter hast, dann kannst du selbstverständlich nicht alle in den Prozess einbinden. Aber setze den Prozess so auf, dass sich möglichst viele Mitarbeitenden beteiligen können. So können deine Mitarbeitenden sehen, dass sie nicht einfach die Idee einer Unternehmenskultur vorgesetzt bekommen, sondern ein Teil davon sind.
Kommunikation in nur eine Richtung wäre an dieser Stelle äußerst unangebracht, denn du willst ein gemeinsames Ergebnis erwirken, eine Welution.
Im Gegensatz zu einer Solution, bei der ausschließlich die Geschäftsleitung handelt, ist eine Welution ein Prozess, bei dem alle Beteiligten eine Lösung finden, die auch für alle sinnvoll ist und hinter der alle stehen; also Win-Win-Win.
 

 

Führungsfeedback

 

  1. Führungsleitbild

Nun gilt es, die bereits erarbeiteten Ergebnisse noch um ein Führungsleitbild zu ergänzen. Selbstverständlich muss dieses Führungsleitbild mit dem Value Statement und dem Purpose zusammenpassen. Hier gibt es zwei Fragestellungen:
  1. Wie verstehen wir gute Führung? Was sind die Anforderungen an unsere Führungskräfte?
  2. Was bedeuten das Value Statement und der Purpose speziell für die Führung? Wie soll die Führung dafür sorgen, dass diese Kultur auch entstehen und gelebt werden kann?
Diese beiden Aspekte greifen Hand in Hand. Insofern sollte das Führungsleitbild aus einem Guss sein.
 

Der Prozess

Auch ein Führungsleitbild darf unter Einbeziehung deiner Mitarbeitenden entstehen. Zumindest sollten die Führungskräfte aller Ebenen beteiligt werden. Besser ist es, wenn du auch hier gemeinsame Sache mit deinen Mitarbeitenden machst. Denn auch hier gilt: die Definition des Führungsleitbildes ist bereits ein kulturbildender Prozess. Zudem werden deine Mitarbeitenden sich wesentlich lieber auf eine Art führen lassen, die sie selbst mit definiert haben.
Das Führungsleitbild gibt allen Menschen im Unternehmen Orientierung. Selbstverständlich sollen auch sämtliche Mitarbeitende wissen, was die Anforderungen an die Führung sind und auf dieser Basis Feedback geben dürfen. Dazu an späterer Stelle mehr.
 

 

Unternehmenskultur Teamwork
 

 

> Meilenstein<

Du hast alle diese Aufgaben erledigt? Herzlichen Glückwunsch! Du hast einen Meilenstein auf dem Weg zu deinem Employer Brand erreicht.
 
Du hast einen Ausgangspunkt geschaffen. Noch hast du dadurch nicht automatisch eine optimale Unternehmenskultur geschaffen; den Weg musst du natürlich noch gehen. Aber du bist bestens ausgerüstet mit Landkarte und Kompass. Gemeinsam hast du deine Absicht formuliert: Du weißt, was du als gesamtes Unternehmen willst und was du auf dem Weg dahin leiten wirst.
Und nicht nur das. Natürlich macht ein solch gehaltvolles Value-Statement, ein ebensolcher Purpose und auch das Führungsleitbild auf deiner Website einen guten Eindruck. Das wiederum lockt potenzielle Mitarbeitende und ist nicht zuletzt ein wichtiges Statement, um nach außen zu zeigen, welcher Geist in deinem Unternehmen herrscht.
 

Das Wichtigste: Die Umsetzung!

Denken daran: jetzt musst du dies auch umsetzen! Denn wenn du diese Werte bloß stolz propagierst, im Alltag dann aber doch ein ganz anderer Wind weht, dann kriegen das neue Mitarbeitende sehr schnell mit, fühlen sich hinters Licht geführt und verlassen das Unternehmen wieder. Und natürlich erwarten die bestehenden Mitarbeitenden nun auch, dass die Vision an der sie mit gearbeitet haben umgesetzt wird. Würdest du das jetzt schleifen lassen, so würden sich deine bestehenden Mitarbeitenden ebenfalls zum Narren gehalten fühlen – und das ist so ziemlich das Gegenteil von dem was du erreichen willst.
Also – auf geht’s an die Umsetzung!
 

 

Wir helfen gern bei der Umsetzung!

 

Unternehmenskultur Team Employer Branding

 

  1. Umsetzung intern

Wer macht´s?

Wie du bereits weißt, ist Employer Branding keine reine Marketingstrategie. Es geht nicht ausschliesslich darum im Außen zu wirken, vielmehr müssen Innen und Außen im Einklang sein, denn sonst verfehlt das Employer Branding seine Wirkung und richtet unter Umständen noch Schaden an.
Das bedeutet, dass du das Employer Branding nicht einfach der HR Abteilung überlassen kannst. Du brauchst nicht nur die Unterstützung vom Top- Management, vielmehr brauchst du einen Prozess, in den Management, Mitarbeitende und HR miteinbezogen werden.
 

Außen hui, innen pfui?

In Zeiten des Internets finden wir fast jede Information mit ein paar Klicks. Natürlich werden potentielle Mitarbeitende deine Firma gründlich googeln. Und ähnlich wie bei Produkten gibt es natürlich nicht nur die Seite deines Unternehmens, welches seine eigenen Vorzüge preist; nein, es gibt auch für Unternehmen Bewertungen und Erfahrungsberichte. Stimmen deine auf deiner Webseite gemachten Versprechungen nicht mit der Realität überein – sei dir gewiss: das kommt heraus!
Wenn frustrierte Mitarbeitende erzählen, was sie bei dir erlebt haben und schildern wie wenig zutreffend die Beschreibungen deiner Kultur sind, dann wird es verdammt schwer neue Mitarbeitende zu finden! Oder würdest du ein Produkt kaufen von dem dir viele bisherige Käufer abraten? Eher nicht.
Es ist in jeder Branche so: die Kultur und der Ruf eines Unternehmens eilen dem Unternehmen weit voraus. Deswegen: an dieser Stelle willst du keinesfalls sparen!
 

 

Recruiting Emloyer Branding
  1. Die Rahmenbedingungen

Nicht nur die Unternehmenskultur ist ausschlaggebend dafür, ob Menschen gerne bei dir arbeiten wollen, selbstverständlich sind auch die Rahmenbedingungen der jeweiligen Arbeitsverhältnisse wichtig. Zunächst gilt es zu prüfen, ob die Rahmenbedingungen, die du anbietest, auch wirklich attraktiv sind:
  • Zahlst du genug?
  • Bietest du das Marktübliche an oder gar mehr?
  • Wie ist es um deine Urlaubsregelungen bestellt?
  • Ließe sich da noch etwas machen?
  • Wie verhält es sich mit den Arbeitszeiten?
  • Gibt es die Möglichkeit im Home-Office zu arbeiten?
  • Welche Entwicklungsmöglichkeiten bietest du deinen Mitarbeitenden an?
Das alles spielt eine Rolle.
Natürlich sind die Extras wichtig. Manche Unternehmen bieten kostenlos gesundes Essen, wie zum Beispiel Google. Andere subventionieren Fitness Abonnements oder Kinderbetreuung.
 
Die Unternehmenskultur ist ein Großteil dessen, was Arbeitgeberattraktivität ausmacht. So kennen wir viele Unternehmen, die relativ wenig zahlen und dennoch sehr guten Zulauf haben. Ihre Unternehmenskultur und ihr Ruf sind so gut, dass sich junge Leute schon während ihres Studiums sagen: „Hier möchte ich arbeiten, das ist das Unternehmen, dass ich mir ausgesucht habe. Das gefällt mir so gut, dass ich auch bereit bin ein bisschen weniger zu verdienen.“ Das bedeutet: Je attraktiver das Unternehmen, desto weniger „Schmerzensgeld“ muss bezahlt werden.
Doch spekuliere nicht darauf. Bezahle deine Leute anständig, das macht selbstverständlich einen Teil der Attraktivität eines Arbeitsverhältnisses mit dir aus.
 

 

Value Statement

 

  1. Elemente der Unternehmenskultur

Was ist nun Unternehmenskultur? An dieser Stelle wollen wir kurz darauf eingehen.
Wenn du Lust hast in das Thema tiefer einzutauchen, dann schaue bei unserem umfangreichen Artikel zum Thema vorbei:
Dort erfährst du ebenfalls, wie du einen Kulturwandel gestalten kannst.
 

Was gehört alles zur Kultur dazu?

Wir zählen dir hier beispielhaft ein paar Aspekte auf.
 

Arbeitsumgebung

Ein wichtiger Faktor ist die Arbeitsumgebung. Wie sehen die Arbeitsplätze aus? Sind die Räume offen und durchlässig oder handelt es sich um kleine, lichtlose Büros in deren Ecken sich Kartons stapeln? Sitzen deine Mitarbeitenden rückenfreundlich oder auf knarzenden alten Stühlen? Gibt es lauwarmen Filter Kaffee oder steht in der Küche eine schicke Espressomaschine? Wird die Inneneinrichtung dominiert durch graue Ordnerrücken und durcheinander gewürfeltes Mobiliar oder ist die Arbeitsumgebung inspirierend, durchdacht, sogar ein wenig farbenfroh?
 

Umgangsformen

Wie begrüßt man sich in deinem Unternehmen? Zunicken, Hände schütteln oder ein formloses Hey? Gibt es eine Kleiderordnung? Krawatte? Oder Jeans und Sneakers? Gibt niemand Dinge aus seinem Privatleben preis? Oder gehen die Kollegen abends auch einmal miteinander trinken und kennen sich privat?
 

Hierarchie

Wie ist der Führungsstil? Wird in deinem Unternehmen Hierarchie betont, indem ranghohe Mitarbeitende besondere Autos, Parkplätze und Büros erhalten? Oder ist es eher entspannt und auf Augenhöhe? Heutzutage präferieren Mitarbeitende meist Arbeitsplätze, die unhierarchisch, aufgelockert, spartenübergreifend und hochkommunikativ sind, da der Spaßfaktor für sie hier höher ist. Auch die Fragen, wie mit Fehlern umgegangen wird, oder welchen Stellenwert Wertschätzung im Unternehmen hat, gehören hier wesentlich dazu.
 

 

Arbeitgeberattraktivität Werte

 

Arbeitsmethoden

Welche Arbeitsmethoden werden angewendet? Gibt es Methoden, bei denen das Thema Selbstorganisation von Teams eine Rolle spielt? Oder folgt alles einer festgelegten Chain of commands?
 

Geschichten

Welche Geschichten werden über dein Unternehmen erzählt? Wie sprechen die Mitarbeitenden untereinander über das Unternehmen? Sind es eher positive oder kritische Geschichten?
 

Kommunikation

Kommunikation ist ein essenzieller Faktor. Wie zum Beispiel kommuniziert die Geschäftsleitung nach innen? Wie wird das gestaltet?
Die Geschäftsleitungen einiger großer Unternehmen sind dazu übergegangen wöchentlich an alle Mitarbeitenden zu kommunizieren. Auch hier wäre Google als Beispiel zu nennen. Hier vertritt die Geschäftsleitung den Standpunkt, die eigenen Geschichten selber auszuwählen und zu erzählen, statt über alle Hierarchieebenen einen Stille-Post-Effekt zu riskieren.
 

 

Employer Branding, Arbeitsatmosphäre

 

Fragenkatalog Unternehmenskultur

Hier haben wir ein paar Fragen, die du dir stellen solltest:
 

Die 8 Elemente der Unternehmenskultur in deinem Unternehmen

  1. Verhaltensweisen, Regeln, Rituale

    Wie gehen die Menschen miteinander um?

  2. Symbole, Arbeitsumgebung

    Wie ist die Arbeitsumgebung strukturiert?
    Ist der Arbeitsplatz offen und somit fördernd für ein Miteinander?
    Wie ist die Einrichtung?
    Welche Symbole und Statussymbole gibt es?

  3. Macht, Entscheidung, Verantwortung

    Hier geht es um die Art der Führung:
    Wie werden Entscheidungen getroffen?
    Budgetverantwortung: Wie ist Budgetverantwortung verteilt?
    Wie ist die Haltung der Führung zu den Mitarbeitern?

  4. Organisationsform- Prozesse

    Welche Organisationsform herrscht in deinem Unternehmen vor?
    Welche Strukturen und Prozesse gibt es?

  5. Zugrunde liegende Werte

    Wie geht man mit Leistung um?
    Fehler: Wie geht man damit um?
    Wie geht man mit Regeln um?

  6. Belohnungssysteme

    Wer wird belohnt?
    Was wird belohnt?
    Auf welche Einheit beziehen sich die Belohnungssysteme?
    Wie flexibel sind die Belohnungssysteme, wenn sich die Ziele verändern?

  7. Art der Kommunikation

    Die offizielle Kommunikation
    Die inoffizielle Kommunikation – Wie sprechen die Kollegen untereinander?

  8. Geschichten

    Welche Geschichten werden im Unternehmen erzählt?
    Welche Legenden werden geschaffen?

Details zu diesen Fragen findest du in unserem Artikel Unternehmenskultur & Kulturwandel: Definition, Beispiele, Erfolgs-Tipps
 

 

Führungsfeedback Mitarbeiter

 

  1. Maßnahmen ergreifen

Wenn dir erst einmal klar ist, dass es eine Differenz gibt zwischen der Kultur, die derzeit im Unternehmen herrscht und der, die sich entwickeln soll, dann ist es Zeit einen Schlachtplan zu entwickeln – und diesen nach und nach umzusetzen. In vielen Unternehmen kann dieser Schlachtplan recht umfangreich werden; es gibt meist viel zu tun.
An dieser Stelle ist die Führung gefragt an der Umsetzung nachhaltig und konsequent dranzubleiben.
 

Was sind die konkreten Bedürfnisse?

Ermittle zunächst, was die konkreten Bedürfnisse, die Themen deiner Mitarbeitenden sind. Wo gibt es kritische Rückmeldungen und wie kannst du damit umgehen?
Ein paar Beispiele: „Hier verhält sich die Führung ungerecht.“ Oder – „Hier fehlt Führung“,“Hier fehlen Arbeitsmittel“,“Hier fehlt Kommunikation“.
So erhältst du wertvolle Hinweise, wo du ansetzen kannst.
 

Employer Branding zahlt sich aus

Sicher, es ist enorm viel Arbeit und braucht viel Aufmerksamkeit, die Probleme im Unternehmen zu identifizieren und anzugehen. Doch – es lohnt sich gleich mehrfach!
Wenn die Zufriedenheit deiner Mitarbeitenden steigt und die Stimmung im Unternehmen sich verbessert, hilft das nicht nur deiner Mitarbeitendenbindung und deinem Employer Branding. Auch die Leistung deiner Mitarbeitenden erhöht sich. Denn in dem Moment in dem die Führung gut funktioniert und Mitarbeitenden barrierefrei arbeiten können, setzen sich deine Mitarbeitenden auch viel begeisterter für deine Unternehmensziele ein.
 

 

Job Recruitment Interview

 

 

Die besondere Rolle der Führungskräfte

Wir können es nicht oft genug betonen: Es ist essentiell wichtig, dass alle Führungskräfte an Bord sind und sich als aktive Gestalter deiner Kultur empfinden. Die Führungskräfte sollten sich bewusst darüber sein, dass es genau sie sind, die die Mitarbeitendenzufriedenheit für ihren jeweiligen Bereich gestalten.
 
 

Nutze die Motivation deiner Mitarbeitenden!

Falls du jetzt denkst: „Moment mal – soll ich meinen Mitarbeitenden jetzt alle Wünsche von den Augen ablesen und ihnen dann alles in den Rachen werfen, bloß damit sie bleiben?“ Wir können dich beruhigen. So ist es nicht. Mitarbeitende kommen in ein Unternehmen und haben Lust auf Leistung. Die Idee im Unternehmen gut bezahlt faul herumzusitzen, der Plan, das Unternehmen auszutricksen und sich unmotiviert einen Lenz zu machen, ist äußerst selten und beruht meist eher auf psychischen Störungen. Wenn Mitarbeitende an dein Unternehmen glauben, dann haben sie auch Lust sich dort einzubringen. Sorge also dafür, dass diese Motivation erhalten bleibt!
 

Miteinander und füreinander

Was leider gar zu oft passiert ist, dass sich die Motivation der Mitarbeitenden an einer für sie anstrengenden Unternehmenskultur und hinderlichen Strukturen abschleift.
Dabei sollte dein Ziel sein, eine Welution zu schaffen, das heißt eine Situation, die für dich, für deine Mitarbeitenden und alle Beteiligten positiv ist.
Wenn ihr alle das gleiche Ziel vor Augen haben und Lust haben, sich miteinander einzusetzen, dann ist das die Kultur, die es braucht. Um diese Kultur und die dafür womöglich nötigen Veränderungen einzubringen, zu pflegen und wachsen zu lassen, braucht es Führungskräfte, die sich dafür verantwortlich fühlen; je höher die Führungskraft sitzt, desto mehr Mitarbeitende wird sie beeinflussen und desto wichtiger ist ihre Unterstützung.
 
 

 

Führungsleitbild

 

 
  1. Führungsleitbild implementieren

Ein Wandel der Unternehmenskultur steht und fällt damit, ob deine Führungskräfte mitkriegen, was ihre Mitarbeitenden brauchen. Gemeinsam mit den Mitarbeitenden sollten die Führungskräfte die entsprechenden Bereiche so aufstellen, dass die Mitarbeitenden ihre Arbeit so machen können, wie sie sich das vorstellen. Dafür braucht es eine gute Kommunikation.
Die Frage ist also: Wie lebt die einzelne Führungskraft den Kontakt zu den Mitarbeitenden? Hier kommt das Führungsleitbild ins Spiel – wie verstehen wir gute Führung?
Es versteht sich von selbst, dass ein Führungsleitbild nicht dadurch implementiert wird, dass du es den Führungskräften vorliest. Auch nicht allein dadurch, dass es gemeinsam mit Führungskräften entwickelt wurde.
Was es braucht ist immer wieder der Abgleich mit den Mitarbeitenden, ob die tatsächlich gelebte Führung mit dem Leitbild übereinstimmt. Und nicht nur das: Deine Mitarbeitenden sollten mit deinen Führungskräften in den Dialog gehen können, um selbst Feedback zu geben, ob sie sich gut und entsprechend dem Leitbild geführt fühlen.
 

Die Realität vieler Führungskräfte

In der Realität vieler Unternehmen werden die besten Fachleute zur Führungskraft gemacht. Das ist für alle Beteiligten schwierig, besonders für die neuen Führungskräfte: Fachlich sind sie Koryphäen, doch von Führung haben sie bis dahin keine Ahnung. Sie werden mitsamt den ihnen untergebenen Mitarbeitern ins kalte Wasser geschmissen und versuchen sich irgendwie durchzuwurschteln. Doch nur weil jemand beispielsweise ein guter Ingenieur ist, der hervorragend mit Maschinen umgehen kann, ist er noch lange kein guter Chef, der mit Menschen umgehen kann.
Häufig versuchen diese Führungskräfte ihre mangelnde Führungskompetenz damit zu kompensieren, dass sie sich auf dass verlassen, was sie können: Sie leben ihre Fachrolle noch intensiver aus, sind aber mit der Führung völlig überfordert. Das Ergebnis sind Mitarbeitende, die sich schlecht geführt fühlen und unzufrieden sind.
Wir haben Führungskräfte in sehr vielen Unternehmen unterstützt. Zum Beispiel haben wir mit unteren oder mittleren Führungskräften in Workshops daran gearbeitet, ihre Führungsrolle überhaupt erstmal ernst- und wahrzunehmen, denn vielen ist ihre Verantwortung für die Motivation der Mitarbeiter gar nicht bewußt.
 

 

Führung Employer Branding

 

Führungskompetenzen stärken

Was kannst du tun, um deine Führungskräfte fit für die angestrebte Unternehmenskultur zu machen?
Gute Nachrichten! Da kannst du in der Tat einiges machen: Hole die unteren und die mittleren Führungskräfte an Bord, indem du ihnen bewusst machst, wie viel Verantwortung in ihrer Führung liegt. Geben deinen Führungskräften die notwendigen Tools an die Hand, damit diese ihre Führungsrolle überhaupt ausfüllen können. Sorge dafür, dass deine Führungskräfte Führungs- Kompetenzen erwerben und erweitern können!
Und – ganz wichtig: Führung kostet Zeit! Berücksichtige, dass Führungskräfte nicht genauso viel operativ leisten können wie Mitarbeitende. Geben ihnen die Zeit, die sie für die Betreuung deiner Mitarbeitenden brauchen!
Nutze stets das Leitbild als Orientierung, damit jedem klar ist, was von ihm erwartet wird.
 

Führungs-Feedback durch Mitarbeiter

Wir hören es heute allerorten: Feedback sollte in alle Richtungen gegeben werden. Gut, das stimmt, aber in der Realität sieht es so aus, dass Feedback gegenüber einer Führungskraft mit hohem Respekt, teils sogar mit Angst und Sorge belegt ist. Schließlich hat der Chef in der Hand, das Arbeitsleben der Mitarbeitenden zu gestalten, deshalb möchte man es sich mit ihm natürlich nicht verscherzen. Wenn er die Kritik in den falschen Hals kriegt, dann hat man den Salat und die Situation verschlimmbessert sich. Insofern sind Mitarbeitende äußerst vorsichtig und im Zweifelsfalle lieber zurückhaltend mit Feedback ihren Vorgesetzten gegenüber. Und sie haben in sofern recht, als das Führungs-Feedback durch Mitarbeitende eine sehr sensible Geschichte ist. Insofern sollte dies sehr vorsichtig und umsichtig angegangen werden.
 

Führungs-Feedback lernen

Wenn es allerdings richtig gemacht wird, dann kann das Führungsfeedback ein sehr umfassendes und wichtiges Tool sein, um die Kultur deines Unternehmens entscheidend weiter nach vorne zu bringen.
Mitarbeitende und Führungskräfte brauchen hier Unterstützung! Die einen, um überhaupt den Mut aufzubringen Feedback zu geben und um dieses dann konstruktiv vorzutragen. Die anderen, also die Führungskräfte, um dieses Feedback dann auch konstruktiv annehmen zu können. Es ist auch für Führungskräfte nicht einfach, Feedback zu empfangen und umzusetzen, statt auf den Mitarbeitenden sauer zu sein, weil die Rückmeldung anders ausgefallen ist als gewünscht.
 

Unterstützung holen

Da jedoch die Unternehmenskultur maßgeblich davon abhängt, wie die Führungskräfte führen, ist es unerlässlich, dass diese dazu von den Geführten Rückmeldung kriegen. Daran führt kein Weg vorbei. Führungs-Feedback durch Mitarbeitende ist eine sehr wichtige, sensible Angelegenheit, die gut begleitet werden will.
Hole dir hierzu Hilfe aus der HR oder ziehe externe Unterstützung zurate.
Wir vom berliner team stehen dir dabei gern zur Seite.
 

  1. Unternehmenswerte leben

Unternehmenswerte leben – was bedeutet das? Das bedeutet, dass sich die Führung auf jeder Ebene bewusst ist, welche ihrer Verhaltensweisen auf welchen Wert wie einzahlt.
Um das an einem Beispiel zu erklären: Dein Unternehmen hat als maßgeblichen Wert Teamwork herausgefunden. Wenn du als Führungskraft nun einfach Dinge über die Köpfe deiner Mitarbeitenden hinweg entscheiden – wäre das dann Teamwork? Nein. Teamwork würde heißen, dass du Entscheidungen gemeinsam im Team erarbeitest.

Fragen

  • Wenn du die gemeinsamen Werte vor dir hast, was heißt das dann konkret für deine Arbeit als Führung?
  • Was willst du anders handhaben als bisher?
  • Welche Bereiche betrifft das?
Spreche viel mit anderen Führungskräften über diese Werte und was das im Alltag bedeutet, denn dadurch werden Werte lebendig. Es geht darum, den Wert vom Papier auf die Handlungsebene zu bekommen und so im Alltag zu verankern.
 

Ein Beispiel für die gelungene Umsetzung von Werten

Die Hotelkette Upstalsboom hatte gemeinsam ihre Werte definiert. Nun ging es darum, diese Werte im Alltag auch zu leben. Wie wollte man das machen?
Sie entwickelten die Idee jeder Führungskraft eine kleine, sichtbare Plakette ans Revers zu heften. Auf der Plakette war einer der Werte aufgedruckt, die es zu leben galt. Die Führungskraft war nun verantwortlich dafür, dass dieser Wert im Unternehmen umgesetzt wurde und suchte nach Gelegenheiten im Sinne des Wertes zu optimieren. In anderen Teams gab es den Wert der Woche: alle im Team konzentrierten sich darauf, dass dieser Wert in den Handlungen Umsetzung fand. Am Ende der Woche sprach man gemeinsam darüber, was sich verändert hatte.
 
Und genau so lassen sich Werte ins Leben einbringen: Werden dir immer wieder bewusst, was der Wert für dich und für dein Team bedeutet, suche nach Möglichkeiten ihn umzusetzen! Initiiere Gespräche darüber. Dieser Austausch ist Kulturbildung. Da willst du hin.
 

 

War for talents

 

  1. Umsetzung extern: Personalmarketing & Recruiting

 
Bis jetzt haben wir an deinen inneren Werten gearbeitet, nun wird es Zeit dein Licht auch nach außen scheinen zu lassen!
Werfen wir nun einen Blick auf deine Kommunikation und dein Auftreten auf dem Markt.
Hier spielt alles eine Rolle, was man von dir sieht, also weit mehr als deine Produkte oder dein Marketing, denn alles was man von deinem Unternehmen außen wahrnehmen kann, zahlt auf deine Marke ein.
 

Strategisches Personalmarketing

Im Recruiting spielt das Personalmarketing eine große Rolle: Wie trittst du mit potentiellen Bewerber*innen in Kontakt? Wir zählen hier einige Gelegenheiten auf bei denen potentielle Bewerber*innen dich wahrnehmen.
 

Gestalte deine Jobanzeigen attraktiv!

Achte schon bei der Job Anzeige darauf wie sie rüber kommt: ist es eine gewöhnliche, langweilige Anzeige, die trocken Tätigkeitsfelder aufzählt? Oder ist es, so wie es immer üblicher wird, eine moderne, coole Anzeige, die in lockerem, humorvollen Ton für dein Unternehmen wirbt, mitsamt einem Bild deines gutgelaunten Teams? Eine weitere Möglichkeit für Personalmarketing wäre hier ein Imagefilm als Anzeige, so dass Bewerber gleich auch einen visuellen Eindruck bekommen können.
 

Achte auf deine Bewertungen!

Ein Punkt, auf den Bewerber heutzutage vermehrt achten ist deine Bewertung. Auf Jobportalen oder auch auf Arbeitgeber-Bewertungs-Portalen wie www.kununu.com geben ehemalige und aktuelle Mitarbeitenden Rückmeldung darüber, wie attraktiv sie dich als Arbeitgeber*in fanden. Insofern willst du stets ein Auge darauf haben, dass deine Bewertungen gut sind!
 

Komm, wir helfen dir dabei!

 

Purpose, Arbeitgeberattraktivität, Mitarbeiterzufriedenheit

 

Mach deine Marke zum Kult!

Natürlich spielt auch immer die Attraktivität deiner Marke ins Personal Marketing mit hinein. Hier zeigt sich schließlich auch, wie dein Unternehmen gesehen wird. Wusstest du zum Beispiel, dass eine der attraktivsten Marken für Mitarbeitende Harley-Davidson ist? Bei Harley Davidson spielt für den Mitarbeitenden natürlich auch der Stolz für ein Produkt tätig zu sein zu dem er steht, eine große Rolle. Es ist attraktiv Teil einer Marke mit Kultstatus zu sein.
 

Broadcaste Aktuelles!

In den Zeiten von Social Media kann zur Markenbildung auch gehören zu verkünden, was in deinem Unternehmen so passiert und warum dein Unternehmen toll ist. Was hier hilft sind Filme, Artikel oder Vorträge. Ganz wichtig sind natürlich die – öffentlich zugänglichen – Meinungen deiner Mitarbeitenden. Ein ganz wunderbares Beispiel hierfür ist Mercedes: als man dort immer weniger Auszubildende fand, bat man die aktuellen Auszubildenden während ihrer Arbeitszeit kleine Videos über Ihren Job zu drehen und diese über WhatsApp und Social Media Kanäle zu veröffentlichen. Und siehe da: auf diese Art und Weise erreichte Mercedes seine Zielgruppe in den jungen Generationen und steigerte die Anzahl der Bewerbungen auf Ausbildungsplätze ganz enorm.
 
 
 

Fragen für dein Personalmarketing

  • Wie kommuniziere ich meine Marke?
  • Wie gehe ich auf Messen und auf Personalmessen?
  • Wo hält sich meine Zielgruppe auf?
  • Mit welchen Jobbörsen erreiche ich die Zielgruppe?
  • Was wollen Interessenten dann sehen?
  • Wie bewerben sie sich?
  • Worauf muss ich da achten?
  • Was biete ich an?
  • Gibt es Abwerbeprämien?

 

Employer Branding Recruiting

 

Recruiting

 

Vermittle dem/der Bewerber*in ein gutes Gefühl!

Denke daran – auch der gesamte Recruiting Prozess ist ein Kontakt nach außen und vermittelt, wie dein Unternehmen von anderen gesehen wird – und wie diese dann über dich sprechen. Insofern ist es logisch, dass der Recruiting Prozess so laufen sollte, dass jeder Bewerber, auch der Abgelehnte, im Kontakt mit deinem Unternehmen ein gutes Gefühl bekommt. Auch abgelehnte Bewerber kommunizieren auf Bewertungsseiten darüber, wie du dich ihnen gegenüber verhalten hast.
Was du willst sind Kommentare wie: „Ich bin zwar nicht genommen worden, habe aber trotzdem einen guten Eindruck bekommen. Der Kontakt war total angenehm. Ich wurde ernst genommen, man ist wertschätzend mit mir umgegangen und vor allem wurde schnell geantwortet. Hier bewerbe ich mich irgendwann nochmal.“
 

Sei schnell!

In unserem fiktiven Kommentar klang es schon an: Lass deine Bewerber*innen nicht unnötig warten! Das ist zum einen natürlich wichtig für dein Arbeitgeber-Image. Aber nicht nur das: die meisten Bewerber*innen haben mehrere Eisen im Feuer. Und so kriegt oft das schnellste Unternehmen den Zuschlag. Wenn du also sehr lange Entscheidungsprozesse hast, dann haben deine Bewerber*innen womöglich in der Zwischenzeit schon woanders unterschrieben – und deine Chance ist vertan. Geschwindigkeit und Professionalität spielen eine immer größere Rolle im Recruitingprozess.
 
All das sind wichtige Aspekte für einen guten Recruiting Prozess, deshalb bereite diesen gut vor! Wir unterstützen dich gerne beim Aufsetzen eines optimalen Recruiting Prozesses.
 

 

Personalmarketing

 

Fragen für deinen Recruitingprozess

  • Deine Zielgruppe: Wie sprichst du deine Zielgruppe an?
  • Welche Kommunikations-Wege nutzt du?
  • Wie ist die Kommunikation gestaltet? Entsteht das Gefühl mit einem attraktiven Unternehmen zu tun zu haben?
  • Wielange brauchst du um zu antworten? Wie schnell wird die Entscheidung getroffen?
  • Welche Entscheidungswege gibt es überhaupt im Unternehmen, bis ein neuer Bewerber eine Antwort bekommt? Braucht es drei Wochen, bis jemand erreicht wird, der dann mitentscheiden muss?
  • Wieviele Gespräche werden geführt?
  • Die Absage: Wie wird die Absage kommuniziert?
  • Wie wird die Vertragsverhandlung geführt?
 
 
 

Fazit Employer Branding

Du siehst, Employer Branding ist ein weites Feld. In den meisten Unternehmen gibt es diesbezüglich viel zu tun. Aber es lohnt sich!
Wenn dir ein gutes Employer Branding gelingt, dann winken qualifizierte Bewerber*innen, schnell besetzte Stellen, motivierte Mitarbeitende, bessere Leistungen, eine starke Marke, Mitarbeitende, die online und offline gut über dich sprechen und so für dich überzeugende und kostenlose Werbung machen und vor allem eine gute, konstruktive Arbeitsatmosphäre – und darauf kommt es heutzutage den meisten Menschen an. Dir wahrscheinlich auch.
 
Wenn du dir an irgendeiner Stelle im Employer Branding Prozess Unterstützung wünschst, dann stehen wir vom berliner team dir gerne zur Seite!
 

 

Arbeitgeberattraktivität, Mitarbeiterzufriedenheit

 

Employer Branding zum Weiterlesen

Links und Studien

 
 
 
 
 

Die Autorinnen

berliner team - Kassandra Knebel
Kassandra Knebel
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Susanne Grätsch

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